Steff Cras über Todesängste nach Horror-Crash
Rad-Star beinahe erstickt: „Vielleicht wäre ich gar nicht mehr hier“

Er schrammte nur knapp am Tod vorbei!
Der Schock bei Steff Cras (28) nach seinem Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt Anfang April sitzt immer noch tief. Im Interview mit dem belgischen Portal Sporza erzählt er von Todesängsten, die er durchlebt hatte.
Er bekam eine halbe Minute keine Luft
„Das war’s, dachte ich“, schildert der Belgier seine Agonie, nachdem er am 4. April im Massensturz zusammen mit Remco Evenepoel (24) und Jonas Vingegaard (27) heftig zu Fall kam.
Nach dem Horror-Crash habe er eine halbe Minute keine Luft bekommen, hatte schreckliche Angst zu ersticken.
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„Wäre ich auf den Betonblock daneben geflogen ...“
Der Grund: Cras erlitt einen Pneumothorax – also eine Luftansammlung zwischen einem oder beiden Lungenflügeln und der Brustwand. Erst ewig lange und vor allem bange Sekunden nach seinem Sturz öffnete sich seine Lunge wieder ein bisschen, sodass er atmen konnte.
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In der Zwischenzeit litt er Todesängste, die er jetzt, fast vier Wochen später, immer noch zu spüren scheint. „Ich saß wie in einer Badewanne in der Betonrinne neben der Strecke. Wäre ich auf den Betonblock daneben geflogen, wäre ich vielleicht gar nicht mehr hier.“
Neben dem Pneumothorax zog sich Cras zudem einen Lungenriss, eine gebrochene Rippe und acht gebrochene Querfortsätze an der Wirbelsäule zu. Drei Wochen lang konnte er nach dem Crash nur auf einem speziellen Sitzstuhl schlafen. Mittlerweile ist er mitten in der Reha. Sein Ziel: Die Tour de France (Start: 29. Juni).
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Cras krass vom Pech verfolgt
Dort hatte der 28-Jährige im vergangenen Jahr verletzungsbedingt aufgeben müssen. Ohnehin klebte Cras immer wieder die Sch*** an den Hacken. „Das Pech verfolgt mich. Ich hatte tatsächlich die Hoffnung, dass dieses Jahr das Jahr des Durchbruchs für mich sein würde“, sagt er.
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Aber was nicht ist, kann ja noch kommen. Sollte er in der Reha weiter gute Fortschritte machen, ist ein Start bei der diesjährigen Tour auf jeden Fall drin.
Wie diese dann verläuft, steht für ihn – wie für alle anderen Fahrer auch – naturgemäß in den Sternen. (mli)