Viele Frauen betroffen

Ungeliebte Pigmentflecken - woher sie kommen und was wirklich hilft

Portrait of Asian woman worry about her face when she saw the problem of acne inflammation and scar by the mini mirror.
Wo kommt dieser Fleck plötzlich her? Immer wieder entstehen neue dunkle Stellen auf der Haut. Was hilft? Wir klären auf.
Arisara_Tongdonnoi

Manchmal kommen sie ganz plötzlich und unerwartet: Pigmentflecken.
In der Farbe vergleichbar mit Sommersprossen tauchen die dunklen Stellen meist im Gesicht, am Hals oder am Dekolleté auf. Aber woher kommen die braunen Flecken plötzlich? Welche unterschiedlichen Arten gibt es? Sind sie gefährlich? Und können Betroffene etwas dagegen tun? Wir klären auf.

Es gibt verschiedene Arten von Pigmentflecken

Generell gilt es, verschiedene Arten von Flecken zu unterscheiden. „Es gibt sehr unterschiedliche Pigmentflecken. Die häufigsten, die einen ärgern, sind ja die, die durch viel Sonne im Laufe des Lebens kommen. Sie sitzen an den Sonnentrassen und man nennt sie im Volksmund auch Altersflecken“, erklärte Dermatologin Dr. Yael Adler bereits im Juli 2023 im Interview mit RTL.

Dabei seien es aber in Wirklichkeit gar keine Altersflecken – sonst hätte man sie ja auch am Po, der ja gleich alt sei, aber keine Sonne abbekommen habe, klärt die Expertin auf. Daher sei in diesem Fall die korrekte Bezeichnung Sonnenflecken.

Lese-Tipp: Die besten Sonnencremes, die nicht fetten und kleben

Entsprechende Male seien im Sommer und im Winter etwa gleich braun. „Da ist einerseits das Hautpigment Melanin abgelagert und zum anderen auch das Pigment Lipofuszin, das ist quasi funktionsloses verklebtes Eiweiß, das ein Zeichen für überaltertes Gewebe ist“, so Adler.

Im Video: Pigmentflecken - wie entstehen sie?

Sonnenflecken können sich selten in schwarzen Hautkrebs verwandeln

Die schlechte Nachricht vorweg: Klassische Pigmentflecken lassen sich nicht mit einer Bleichcreme entfernen. Aber es gibt eine Möglichkeit, die unbeliebten Flecken zumindest teilweise loszuwerden: „Man bekommt sie am besten weg, indem man sie lasert, zum Beispiel mit einem Rubinlaser.“ Der biete sich an, um die Entstehung von Narben zu vermeiden, so Dr. Adler.

Lese-Tipp: Bye bye Altersflecken – das sind die besten Hausmittel

Aber Vorsicht! Sonnenflecken können sich laut der Dermatologin selten in einen schwarzen, also bösartigen Hautkrebs verwandeln.

Daher rät sie: „Man sollte sie nicht von einer Kosmetikpraxis mit Blitzlichtlampe weglasern lassen, sondern von einem Hautarzt und vorher auch eine Biopsie machen, um nachzuweisen, dass es kein gefährliches Braun ist, sondern ein harmloses Braun – also kein entartendes Pigmentmal.“

Eure Erfahrung interessiert uns!

Die Ergebnisse dieser Umfrage sind nicht repräsentativ.

Das Melasma betrifft vor allem Frauen

Die Sonnen- beziehungsweise Altersflecken können jeden treffen und sind eine Art der Pigmentflecken. Eine weitere ist laut Expertin das Melasma, eine Pigmentfleckenart, die vor allem Frauen betrifft. Sie trete beispielsweise während der Schwangerschaft auf oder manchmal durch die Einnahme der Antibabypille, so Adler, „aber auch einfach so durch die weiblichen Hormone in Verbindung mit Sonne“. Das Melasma könne auch „durch mechanische Belastung, also zum Beispiel durch Reibung“, entstehen.

Was kann man tun, um den Flecken entgegenzuwirken? „Bei Melasma sollte man, wenn möglich, die Hormone absetzen, die man einnimmt und auf eine hormonfreie Verhütung setzen. Außerdem eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor gegen UVA- und UVB-Strahlung verwenden“, rät Adler.In der Apotheke gebe es Produkte mit diskreter Bleichwirkung. Die Dermatologin rät bei hartnäckigen Fällen zu einer speziellen rezeptpflichtigen Dreierkombi aus den Wirkstoffen Hydrochinon (toxisch, nicht in der Schwangerschaft verwenden), Tretenoin und Hydrocortison.

Lese-Tipp: Melasma: Was tun gegen den Beauty-Makel?

„Das benutzt man circa drei bis sieben Wochen und dann kommt es meist zu einer guten Bleichung. Wenn nicht, kann man hier schon sagen, dass Laserbleichmethoden und auch Fruchtsäurebehandlungen häufig sogar zu noch schwereren Pigmentierungen führen – das also keine so optimale Alternative ist“, so Adler.

Wer keine toxische Bleichcreme benutzen möchte, kann auch auf eine rezeptfreie Creme setzen, die es ebenfalls in Apotheken gibt. Diese seien zwar oft nicht so stark, jedoch einen Versuch wert.

So könnt ihr Pigmentflecken entgegenwirken und vorbeugen:

Um Pigmentflecken entgegenzuwirken und ihnen sogar vorzubeugen, rät Dr. Yael Adler zu folgenden Methoden:

  • vermeidet starke Sonneneinstrahlung

  • stärkt die Haut von innen mit Möhrensaft – er färbt die Haut leicht durch das Betacarotin, wodurch sie ein wenig gegen Sonne gestärkt wird

  • verwendet konsequent einen starken Sonnenschutz

  • im Fall von Melasmen solltet ihr die Hormonpille oder auch die Hormonspirale gegen eine hormonfreie Verhütung eintauschen

Dieser Artikel erschien bereits im Juli 2023 und wurde danach redaktionell bearbeitet.