Am 2. Mai ist Welt-Asthma-Tag
Nur Husten oder doch schon Asthma? Wie Sie die Krankheit erkennen

Wenn der Husten nach einer starken Erkältung oder Grippe gar nicht mehr aufhören will, könnte es sich um Asthma handeln. Allein in Deutschland leiden ca. 3,5 Millionen Menschen unter einer medikamentös behandelten Form der Atemwegserkrankung – eine Erkrankung, die das Leben im schlimmsten Fall enorm einschränken kann. Am stärksten betroffen sind dabei Jungen bis 14 Jahre und ältere Frauen ab 70 Jahren. Am Welt-Asthma-Tag (2. Mai) erklären wir, welche Symptome Sie ernst nehmen sollten.
Was ist Asthma?
Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege (Bronchien). Die Folgen sind wiederkehrende Anfälle von Atemnot, Husten und Kurzatmigkeit. Asthmakranke haben überempfindliche Atemwege, die Bronchien reagieren auf Reize mit einer Entzündung. Dabei schwillt die Schleimhaut an, die Bronchien verengen sich, Luft kann nur noch schwer ein- und ausgeatmet werden. Außerdem kann es sein, dass die Lunge zähen Schleim produziert.
Menschen mit Asthma bronchiale haben vor allem beim Ausatmen Schwierigkeiten. Die verbrauchte Luft wird nicht komplett ausgeatmet, was dazu führt, dass wiederum nicht genügend frische Luft eingeatmet werden kann – es kommt zur Atemnot. Aber nicht jeder muss diese Symptome haben und sie müssen auch nicht gleichzeitig auftreten. Es kann also sein, dass ein Asthmatiker nur unter Husten leidet und nie Atemnot hatte.
Asthma ist eine chronische Erkrankung, das heißt, sie besteht ununterbrochen. Die Beschwerden sind mal stärker, mal schwächer und können zwischenzeitlich auch für längere Zeit komplett verschwinden.
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Verschiedene Ursachen für eine Asthma-Erkrankung möglich
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma. In beiden Fällen leiden die Betroffenen an anfallsartiger Atemnot, chronischem Husten und einer erhöhten Schleimproduktion.
Wenn die Atemwegserkrankung durch eine Allergie bedingt ist, können Allergene wie Pollen, Tierhaare oder Hausstaub einen Asthmaschub auslösen. Oft tritt die Erkrankung dann zusammen mit anderen Allergien auf und beginnt meist schon im Kindesalter.
Nicht-allergisches Asthma entwickelt sich meist erst im Laufe des Lebens. Es wird durch unspezifische Reize ausgelöst. Hierzu zählen:
Atemwegsinfektionen durch Bakterien oder Viren
körperliche Anstrengung (Anstrengungsasthma), vor allem beim Wechsel von Entspannung zu plötzlicher Belastung
Kälte
Tabakrauch (aktiv und passiv)
Parfüm
Luftschadstoffe (Ozon, Stickstoffdioxid und andere)
Stress
Falls Sie sich unsicher sind, ob Sie an Asthma leiden: Ihr Haus- oder ein spezieller Lungenfacharzt (Pneumologe) kann mit Hilfe eines einfachen Lungenfunktionstests schnell Klarheit verschaffen.
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Jetzt ist Ihre Meinung gefragt
Schleim, Husten, Atemnot: Das sind typische Symptome
Husten
Keuchen
Engegefühl in der Brust
Schmerzen in der Brust
Druckgefühl in der Brust
Kurzatmigkeit
Verengte Atemwege
Schnelles Atmen (Schnappatmung)
Atembeschwerden
Erhöhte Schleimproduktion
Im Video: Schlägt die Asthma-Behandlung bei Elias an?
Therapie von Asthma
Die Grundlage der Asthmatherapie stellt nach wie vor die medikamentöse Behandlung dar. Das Behandlungsziel liegt in der Einschränkung der Bronchialschleimhautentzündung, der Verminderung der bronchialen Überempfindlichkeit und der Verringerung der Atemwegsverengung. Dazu stehen dem Lungenfacharzt zwei Wirkstoffgruppen zur Verfügung: die bronchienerweiternden (symptomatisch wirkenden) und die entzündungshemmenden (vorbeugend wirkenden) Medikamente.
Neben der medikamentösen Therapie sind vorbeugende Maßnahmen wie Meidung der Allergene, Impfungen, eine spezifische Immuntherapie oder auch eine Arbeitsplatzberatung empfehlenswert. Aber auch Patientenschulungen, körperliches Training (Asthma-Sport), Atem- und Physiotherapie oder auch Raucherentwöhnung, können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. (mti/nri)