Schnell anprobiert – passt nicht, also geht's zurück. Doch genau dagegen greift Zalando jetzt durch! Bereits im Frühjahr wurde das Rückgaberecht von 100 auf 30 Tage verkürzt – nun wird's noch strenger für Vielbesteller!
"Kund*innen, die unverhältnismäßig viel retournieren, erhalten von uns im ersten Schritt eine Warnung per E-Mail. (...) in den schwerwiegendsten Fällen, in denen dauerhaft übermäßig viel retourniert wird, pausieren wir das Konto für zwölf Monate."
Die Begründung dafür: Nachhaltigkeit. Aber die Kosten werden für Zalando vielleicht auch eine Rolle gespielt haben. Konto-Sperre wegen zu vieler Retouren – ist das okay?
"Wenn das halt so in übertriebenem Maße ist, kann ich schon verstehen." – "Für den, für den Hersteller kann ich schon verstehen, gerade wenn man sagt, man macht das aus Nachhaltigkeitsgründen."
Doch was ist zu viel? Da bleibt Zalando vage. Aber: "Gemeint sind sicher nicht die Leute, die mal zwei Paar Schuhe in verschiedenen Größen für ihre Kinder bestellen. Aber wer betroffen ist, bekommt erst mal eine Warnung per Mail. Als Zweites gibt es dann Einschränkungen im Konto. Was genau? Da bleibt Zalando vage. Denkbar ist aber, dass man zum Beispiel nur noch eine Größe pro Produkt bestellen kann."
Klar ist: Der Trend zum Zurückschicken ist insgesamt deutlich gestiegen. Rund die Hälfte aller Bestellungen mit Klamotten und Schuhen gehen wieder zurück. Für die Unternehmen ist das natürlich teuer.
Die härte Gangart von Zalando ist rechtens – ziehen da jetzt also die anderen Online-Händler nach?
"Ja. Das könnte tatsächlich ein Trend in der Branche werden. Zalando selbst sagt, dass man Standards setzen möchte. Als eines der größten Unternehmen in dem Bereich. Was wir jetzt schon sehen, ist, dass viele Onlineshops ihre Retourenregeln anpassen."
Viele Firmen lassen die Kunden die Rücksendung selbst zahlen – oder versuchen, mit genauen Größtentabellen dafür zu sorgen, dass möglichst wenig zurückgeschickt wird.