Alle sind zusammengekommen, um Alessandro 36. Geburtstag zu feiern. Ein Moment, der für die Familie alles andere als selbstverständlich ist. Denn vor rund einem Jahr musste Alessandro um sein Leben bangen.
"Ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht, ob mein Ehemann bei klarem Bewusstsein ist oder ob er selbstständig atmen kann. Überlebt er überhaupt die Nacht?"
Es ist der 24. August 2024. Alessandro, seine Frau Iliana und ihre fünf Kinder starten in den Sommerurlaub nach Italien. Am Anfang ist alles perfekt, doch nach zwei Tagen fühlt sich der Familienvater nicht gut.
"Da habe ich gemerkt, dass es mir kalt ist. Und wie jeder grippale Infekt wo anfängt, merkt man irgendwie komisch. Irgendwas stimmt nicht, weil es hat 30 Grad und man fühlt Kälte. Und dann hat es angefangen. Mit Schüttelfrost auch."
Erst denkt sich der gelernte Elektriker nichts weiter dabei. Doch dann entdeckt er plötzlich schwarze Flecken auf seiner Haut und fährt ins Krankenhaus. Die Schockdiagnose Alessandro ist an Meningokokken Typ B erkrankt. Eine gefährliche Bakterieninfektion, die per Tröpfchen übertragen wird.
"Der Erreger macht dann zwei verschiedene Erkrankungen. Er kann zum einen eine bakterielle Hirnhautentzündungen machen, die einhergeht, zum Beispiel mit Kopfschmerzen, Fieber, Schüttelfrost. Und dann gibt es eine Verlaufsform, bei der der Erreger eine Blutstrominfektion macht, die dann außerdem zu Organschäden führt."
In Alexandros Fall schreitet die Erkrankung so dramatisch fort, dass nicht mal einen Monat nach den ersten Symptomen beide Beine und mehrere seiner Finger amputiert werden müssen.
"Es war der 13. September, als die Finger ab kamen und ich habe es von der Zeit nicht geschafft, den Kleinen beizubringen, dass Papas Finger schon nicht mehr da sind. Wie soll ich ihnen erklären, dass die Beine vom Papa auch noch weg müssen?"
Besonders herausfordernd: die Stuttgarter Familie wohnt im fünften Stock. Zwar trägt der 36-jährige inzwischen auch Prothesen, aber jeden Tag die 90 Stufen zu überwinden, ist hart.
"Es gibt die Möglichkeit, einen Außenaufzug zu bauen und finden wir sinnvoller, als jetzt über einen Umzug nachzudenken, weil ein Umzug hat auch, ist auch mit Kosten verbunden und das, was wir uns hier aufgebaut haben, wäre alles verloren."
Doch dieser Aufzug würde mehr als 120.000 € kosten. Geld, das die Familie nicht hat. Deshalb haben sie eine Spendenaktion gestartet, in der Hoffnung, dass sie dadurch das so dringend benötigte Geld zusammenbekommen.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherchen