Seit 20 Jahren ist der Mörder und Kannibale Claux wieder auf freiem Fuß. Doch seinen Beinamen wird er nicht los – zu sehr haben seine unfassbaren Taten die Welt entsetzt. „Ich verstehe das soziale Stigma, das mich umgibt", sagt der 53-Jährige. „Und das Etikett eines Monsters, weil er ein Monster ist. Der Vampir ist ein Monster. Es ist ein Label, das ich seit über 30 Jahren trage und mit dem ich lebe."
Schon als Kind ist Claux vom Tod besessen, wie er berichtet. Auf Friedhöfen gräbt er Leichen aus und zerfleischt sie. Als er als junger Erwachsener in einer Leichenhalle arbeitet, zerstückelt er die Toten und isst ihr Fleisch. Im Alter von 22 Jahren tötet Nicolas Claux den 34-jährigen Thierry Bissonnier; am 15. November 1994 wird er vor dem weltberühmten Moulin Rouge festgenommen. Im Mai 1997 wird er des Mordes für schuldig befunden und zu zwölf Jahren Knast verurteilt. Bereits im März 2002 kommt Claux wieder frei.
Die Wanderausstellung „Serial-Killer – The Exhibition" in Berlin zeigt 1.000 Gegenstände von echten Mordfällen. „Der Zweck ist, dieses Phänomen wissenschaftlich aufzuklären. Zum Beispiel gibt es einen Raum, der sich mit der forensischen Forschung beschäftigt", erläutert Veranstalter Giancarlo Guerra.
Die Veranstalter wollen die verstörte Gedankenwelt von Serienkillern offenbaren. Auch Nicolas Claux hat bei der Ausstellung mitgewirkt. Inzwischen sammelt er Briefe oder Mordinstrumente anderer Serienkiller – damit konnte er sich wieder ein halbwegs normales Leben aufbauen.