Wenn es eine positive Nachricht in diesem schockierenden Fall gibt, dann ist es diese. Mia, das mittlerweile elf Monate alte Mädchen, befindet sich in der Ukraine bei seiner Tante, der Schwester der im März letzten Jahres getöteten Mutter Margarita. R Was sich letztes Jahr hier am Rheinufer in Hockenheim Grausames abgespielt hat, weiß im Detail nur das angeklagte Ehepaar. Spaziergänger finden am 7. März die Leiche der erst 27-jährigen Ukrainerin. Zwei Wochen später finden Ermittler 20 Kilometer entfernt in einem See auch ihre getötete, 51-jährige Mutter Marina S. Die beiden Frauen lebten in diesem Hotel in Wiesloch, einer Flüchtlingsunterkunft. Was muss in dem angeklagten Ehepaar vorgegangen sein? Wollten Marco und Ina O so sehr ein Kind? Dass sie dafür zwei Menschen töteten? Davon geht die Staatsanwaltschaft aus. Dabei soll Ina O bereits dreifache Mutter sein. Unglaublich ist die Masche, mit der das Paar versucht haben soll, an ihr Wunschkind zu kommen. Über eine Messengergruppe sollen sie gezielt Kontakt zu werdenden Müttern aufgenommen haben. Dabei dehnte die Gruppe eigentlich der Hilfe Geflüchteter. Doch das Paar dachte nur an sich. So der Vorwurf. Um die damals fünf Wochen alte Mia zu bekommen, sollen die zwei bereit gewesen sein, über Leichen zu gehen. Der 44-jährige Metzger und seine 43-jährige Frau sollen die Mutter und Großmutter des Babys mit Medikamenten betäubt haben, bevor sie beide töteten. Dann nahmen sie den Säugling an sich. In neun Verhandlungstagen will das Gericht ab heute die Hintergründe dieser grausamen Taten klären.