Auf diesen Bildern sieht man, wie ultradünn Carolina K. zuletzt gewesen ist. Die Schlüsselbeine stehen hervor und sind klar zu sehen, so wie auch die kompletten Rippen. So abgemagert, dass die Frau kurz vor ihrem Tod nur noch schätzungsweise 20 bis 27 Kilogramm gewogen haben soll.
Unvorstellbar.
Dr. Christoph Specht, Arzt und Medizinjournalist: „Man muss davon ausgehen, dass diese Frau schon über Wochen, vielleicht sogar Monate näher am Sterben war als am Leben. Die Muskulatur baut sich ab, aber auch die Organe lösen sich quasi auf. Bis auf die wirklich extrem notwendigen. Die Leber ist noch da, die Nieren sind noch da, aber zum Beispiel das Herz, was ja sehr wichtig ist, verliert immer mehr an Kraft, weil ja auch das letztendlich Muskulatur ist, die abgebaut wird zur restlichen Energiegewinnung."
Schon seit ihrer Jugend litt die 27-jährige Polin an Magersucht. Medizinische Hilfe hat sie nicht annehmen wollen. Stattdessen soll sie sich in den letzten Jahren ausschließlich von rohen Früchten ernährt haben. Diese spezielle Lebensweise wird Frutarismus genannt und ist, zusammen mit der Essstörung, eine ungesunde Kombination.
Dr. Christoph Specht, Arzt und Medizinjournalist: „Eine Frutarier Diät ist wie alle anderen einseitigen Diäten deswegen nicht gut, weil sie viele Nährstoffe, die sie eigentlich bräuchten, nicht zu sich nehmen. Sie haben dann vielleicht genug Vitamin B und vielleicht auch Vitamin D durch die Sonne noch mit aufgenommen. Aber was ihnen natürlich fehlt, ist Kalzium. Was ihnen fehlt, ist Jod, Zink. Fehlt Ihnen Vitamin B12, also viele Stoffe, die für ganz viele Stoffwechselprozesse im Körper notwendig sind."
Die letzten Tage vor ihrem Tod verbrachte Karolina auf Bali in einem Hotel. Weil sie zu schwach war sich alleine zu bewegen, soll sie die meiste Zeit in ihrem Zimmer gewesen sein. Dort wurde sie drei Tage nach ihrer Ankunft vom Hotelpersonal gefunden.