Zum Friseur geht Kyrie Martin regelmäßig, die 18-Jährige probiert dabei auch gern mal was aus. Dieses Mal wollte sie ihre schwarzen Haare blond färben lassen. Doch das wurde zum reinsten Albtraum. „Es hat angefangen, etwas zu jucken, das ist ja normal. Aber dann hat es angefangen zu brennen und ich kann es kaum beschreiben, es hat sich so angefühlt, als steht mein Kopf in Flammen.“ Plötzlich fangen ihre Haare sogar an zu qualmen, erzählt Kyrie. Die Friseurin wäscht die Blondierung schnell runter, föhnt und schneidet ihr noch in Ruhe die Haare zu Ende, während Kyrie starke Schmerzen hat. Wieder zu Hause angekommen, hält sie es kaum noch aus und geht ins Krankenhaus. „Die Ärzte haben gesagt, es ist eine chemische Verbrennung, mit ein bisschen Baby-Shampoo und Creme geht das in ein paar Wochen wieder weg.“ Eine Fehleinschätzung. Noch am Abend bemerken Kyrie und ihre Mutter, dass noch immer Reste der ätzenden Bleachingcreme auf ihrem Kopf sind. Und nicht nur das, mittlerweile hatte sich ein riesiges Loch in ihre Kopfhaut gebrannt. Bei diesem Anblick sind auch die Frauen hier in Leipzig erschüttert: „Oh weh, aua, das tut weh. Also richtig verätzt die Haut.“ „Das tut wahnsinnig weh, das hält man nicht aus. Geht gar nicht.“ „Schlimm, das gehört wirklich in ärztliche Hände, ganz, ganz schlimm.“ Genau das macht Kyrie dann auch. Sie geht zu einem Spezialisten, der sogar eine Verbrennung dritten Grades feststellt! „Ich war dann bei Spezialisten, die mir gesagt haben, dass alles tot ist in diesem Bereich, meine Haut und die Haare auch.“ Ihre Haare werden an der Stelle also nie wieder natürlich nachwachsen und zurück bleibt eine riesige Brandnarbe. Aber wie ist so etwas möglich? „Wenn das Säureverhältnis nicht stimmt und da zu viel Säure aufgetragen wird und es zu einem extremen Oxydationsprozess kommt wie bei Blondierungen, kann das tatsächlich die Haare und auch die Kopfhaut verbrennen. Dass die Kopfhaut auch so angegriffen wird, das hat auch was mit dem Handwerk des Friseurs zu tun. Man arbeitet eigentlich von der Kopfhaut weg, es gibt spezielle Cremes, die auch am Rand aufgetragen werden, um die Haut zu schützen. Also die Säure sollte nicht zu hoch gewählt sein, so etwas darf eigentlich nicht vorkommen.“ Monatelang hatte die 18-Jährige Schmerzen. Mittlerweile ist Kyrie sogar in Therapie, um das Ganze zu verarbeiten. Und obwohl die Friseurin von Kyries Mutter weiß, was passiert ist, hat sie sich bis heute nicht mal bei ihr entschuldigt.