Hier herrscht dicke Luft zwischen Personal und Gästen. Während die auf ihr Essen warten, hängen die Kellnerinnen einfach nur gelangweilt rum. Ein wahrgewordener Service-Horror. Aber genau DAS ist das Konzept von: Karens Diner auf Bali. Unsere Reporterin muss sich daran erstmal gewöhnen.
Sorry, sorry für das alles. Ey, entschuldige dich nicht bei Kunden. Ok, dann fickt euch.
Uff – gar nicht nett! Unsere Reporterin Karo Kaminska will heute mit anpacken und muss dabei ihre gute Erziehung völlig vergessen.
Wenn du auf das Essen der Gäste wartest, kannst du chillen, schlafen, du kannst machen was du willst. / Hier guck, so kannst du dich hinlegen.
Und das unglaubliche: Der Laden hat sogar Stammgäste.
Eigentlich ist in Indonesien guter Service garantiert – die Menschen gastfreundlich, hilfsbereit und höflich. In Karens-Diner gibt’s das Kontrastprogramm. Schon beim Reinkommen zeigt die Kellnerin unserer Reporterin die kalte Schulter.
sie nimmt das mit dem schlechten Service sehr sehr ernst und behandelt mich jetzt schon sehr unfreundlich
Doch hier gibt es eben eine Regel: Man muss verrückt sein – und grummelig zu den Gästen.
Bist du nach der Arbeit schlecht gelaunt, weil du den ganzen Tag diese schlechte Energie hast? Nein. Nein. Ok, gut, danke für das nette Interview.
Jetzt geht’s an die Arbeit – und ab sofort gilt: Kunden anlächeln verboten!
okay, ich weiß nicht, was ich sagen soll. Setzt euch! Da! Kellnerin schreit. Karo schreit.
Ja, da ist noch Dicke Luft nach oben bei unserer Reporterin.
Du lächelst! Ah, kein Lächeln.
Hey Du Baby, was willst du haben? / M: Ich weiß nicht. / Karo: „Wie du weißt nicht, entscheid dich jetzt! / M: Ich bin Franzose, ich brauche Zeit.
FRAU Wir wollten diese Erfahrung, weil wir in unserem Alltag immer so gut behandelt werden in Indonesien. Hier das bringt ein bisschen Würze rein.
Und mit der Zeit kommt auch Karo immer mehr rein.
Ihr möchtet was essen? Wo ist die Karte? Die Karte ist da, wenn ich sie euch bringe! Ich bin schockiert.
Das ist ja fast wie in Paris hier, also is ok.
Dafür sind WIR ja bekannt. Hahahahah, oh. Sorry. Ich hab es vergessen, das war das letzte Lachen für den Tag. / DU musst wütend zu den Kunden sein.
Genau dafür kommen die Gäste hier her. Karens Diner gibt es auch in anderen Ländern, doch hier auf Bali ist es noch einmal spezieller, eben weil Höflichkeit hier sehr groß geschrieben wird. In anderen Restaurants wäre es unvorstellbar, nur einen frechen Spruch an die Gäste zu richten. Und hier?
Hey du, wer hat den Golden Lover. / Ich hab vergessen, was das ist. American ….schreien.
Was möchtest du? Eine Serviette. Nimm einfach dein T-Shirt.
Sonderbare Gastro-Konzepte ziehen die Menschen eben an. Naja, oder aus. Wie unser Reporter Dan in London erlebt. Auf den ersten Blick ist es eine Oben-Ohne-Bar. Das skurrile: Hier machen sich auch die Gäste nackig.
Das ist deine Umkleide, denk dran, keine Armband Uhren, keine Telefone. MANN: Keine Kleidung? Nein, keine Kleidung.
Ganz blank ziehen muss unserer Reporter aber noch nicht. An der Bar herrscht Bademantelpflicht. Dann am Tisch aber sitzt man im Adamskostüm, und damit sich niemand verletzt, wird besser alles kalt serviert.
Etwas edler geht‘s hier in Italien zu. Doch auch hier ist nichts wie es scheint. Denn dieses Edellokal ist eigentlich ein Knast! Gekocht wird im Hochsicherheitstrakt. Das Personal: Hartgesottene Knackis mit gut gefüllter Strafakte. Mord. Drogenhandel. Diebstahl.
Es ist eine einmalige Erfahrung, die für uns alle, die hier arbeiten, sehr wichtig ist. So haben wir auch die Möglichkeit neues zu lernen, Menschen zu treffen, einen ganz besonderen Abend zu verbringen. Und das quasi außerhalb des Gefängnisses“
Und ehemalige Knast-Kellner arbeiten seit ihrer Haftentlassung tatsächlich in Restaurants. Kein Wunder…den Gästen scheint es hier zu gefallen, und das Essen ist ziemlich sicher: Schmack-HAFT.
Zurück ins Karens Diner auf Bali. Hier ist auch die Atmosphäre zwischen den Angestellten…na sagen wir mal: ruppig.
Möchtest du ein Wasser? Ja, Wasser wäre schön. Mit Eis? Mit Eis! Fuck you!
Aber das gehört eben alles zum Konzept der Burger-Kette.
Ist es ein Traumjob, auch weil du weißt, draußen musst du doppelt freundlich sein. Knall von Cola. Erschrecken.
Traumjob hin oder her…wenn der Traummann vorbeischaut ist sogar Grumpy-Kellnerin Sophie ganz handzam.
Möchtest du Fleisch oder nicht? / Warum bist du so nett? / Sei ruhig!
Handkuss
Ach deswegen bist du nett, du magst ihn.
Aha, fürs Flirten pausiert also auch mal kurz das Konzept. Doch Liebe steht hier wirklich nicht auf der Tagesordnung. Von Begrüßung bis Verabschiedung gibt’s hier die volle Dröhnung an Unfreundlichkeiten.
Fuck you everybody! Fuck you all. Ist sowas wie: Ich wünsche euch einen schönen Tag.
Und genau deswegen sagen einige Gäste hier: Der Service war so schlecht, wir kommen wieder! Für viele ist es nämlich eine willkommene Abwechslung, einfach mal schlecht behandelt zu werden, wie sie es aus Indonesien eben gar nicht kennen.