Erschreckende Szenen in Leipzig.
Zwei Gruppen liefern sich am Sonntag eine Straßenschlacht - gehen mit Messern und Macheten aufeinander los und das am helllichten Tag.
"Klar, das ist auf jeden Fall schockierend // für uns ist das halt alles Scheiße."
Mutmaßlich handelt es sich um Clan-Gewalt. Ein Video der Tat landet im Internet. Aktuell wird dieses auch in rechten Kreisen verbreitet, um Stimmung zu machen.
Unsere Reporterin ist heute in der mittlerweile berüchtigten Leipziger Eisenbahnbahnstraße unterwegs und wollte wissen, wie es zu so einem Gewaltausbruch kommen konnte?
Große Männergruppen, die in aller Öffentlichkeit aufeinander einprügeln, leider kein Einzelfall, wie ein Vorfall in Essen, ebenfalls vom vergangenen Sonntag, zeigt. Hier kommt es während eines Kreisliga Fußballspiels plötzlich zu einer Hetzjagd. Menschen rennen um ihr Leben, es fallen sogar Schüsse.
Der Sohn von Hidir Araz wird am vergangenen Sonntag auf dem Fußballfeld angegriffen und verletzt. Der Vater will von einem libanesischen Clan erpresst worden sein, hat angeblich nicht gezahlt. Er nennt, und das ist außergewöhnlich, die Namen der Angreifer. Die Polizei nimmt am gestern zwei von ihnen fest.
„Die denken , sie sind eine große Familie. Die haben das Sagen in Deutschland. Man darf die nicht beleidigen. Wer seine Familie beleidigt, kommt ihm 150 Mann. Das haben wir heute auf dem Platz gesehen.“
Das derartige Gewaltausbrüche Sportveranstaltungen überschatten, lassen viele Eltern auch von anderen Fußballvereinen in Essen, schockiert und besorgt zurück.
„Wo ich es gestern Abend gesehen habe, war ich erstmal geschockt, sowas zu sehen, dass sowas in Deutschland überhaupt möglich ist, wo ich dann noch gehört habe, eventuell Schusswaffen, Macheten etc. und Waffen geht gar nicht.“
"Also mein Kind ist zwar erst zwei // aber ja, kriegt man natürlich schon irgendwie ein bisschen schlechte Gefühle."
"Wo ich noch jung war, da konnte ich alleine nach Hause kommen, egal wie viel Uhr. Heute muss man aufpassen, wenn man nach Hause geht // und an jeder Ecke überfallen wird."
Auch in Leipzig sind die Menschen durch die Aggressive Stimmung eingeschüchtert.
"Ich hab Kumpels, die verschließen das Auto, wenn sie hier reinfahren."
"Jetzt ist es einfach meiner Meinung nach gekippt und ich versuche hier möglichst nicht mehr präsent zu sein und bin sozusagen am Wegzug."
Unsere Reporterin konnte mit einigen Zeugen sprechen, vor der Kamera wollte aber niemand genaueres erzählen, trotzdem erfährt Sie:
"Es soll sich um einen Streit zwischen zwei Café Besitzern handeln. Am Samstagabend ging der Konflikt schon los und wurde dann am Sonntag brutal auf der Straße ausgetragen.
Die Eisenbahnstraße wurde in der Vergangenheit bereits als Waffenverbotszone ausgewiesen. Seitdem Vorfall vom Sonntag ist die Polizei wieder sehr aktiv in der Straße, aber in dem mutmaßlichen Clan-Milieu wird meist zu Taten geschwiegen. Das erschwert die Arbeit der Ermittler deutlich.
"Die Auseinandersetzungen finden immer // zwischen Personen statt, die sich kennen. Sie // kann man als eine Art Gruppe bezeichnen, die sich aber nach außen, zumindest uns gegenüber sehr geschlossen ist. Das ist also schon ein Problem für uns. Wer redet mit uns? Also wer gibt uns die entsprechenden Ermittlungshinweise. Da ist es nicht immer ganz so einfach, da alles zu erlangen."
Oft werden Täter aus dem Clan-Milieu nicht verurteilt, weil Zeugen Angst haben vor dem Gericht auszusagen. Dank des Videos aus Leipzig besteht laut Polizei angaben, aber die reale Chance einigen den Tätern habhaft zu werden.