Im ehemaligen Grenzturm bei Hötensleben hat der Naturschützer und Jäger Dirk Hartung ein von der Mutter verlassenes Fuchsbaby aufgenommen und zieht es bis zur Auswilderung auf.
Nachdem ein Hund die Fuchsmutter verscheucht hatte, fanden Spaziergänger das nasse und unterkühlte Jungtier und brachten es zu Hartung. "Lotti wurde nach einem Unfall und dem Verlust der Mutter stark unterkühlt zu mir gebracht. Nach einer Woche Pflege ist sie wieder munter und entwickelt sich gut", berichtet Hartung. Das Tier erhält artgerechtes Futter, darunter Beeren und gelegentlich Hundefutter, jedoch keine Kuhmilch, da diese zu Durchfall führen kann.
Hartung betont, dass Füchse keine Haustiere sind: "Sie bleiben Wildtiere mit Fluchtreflex und können nicht stubenrein werden." Die Pflege sei zeitaufwendig und erfordere viel Engagement, vor allem wegen des sozialen Bedarfs und der Gefahr von Vereinsamung. Lotti zeige bereits typische Verhaltensweisen wie Neugier und Kletterfreude, lerne aber auch von anderen Tieren, etwa der Katze im Turm.
Die Aufzucht ist darauf ausgerichtet, das Tier auf ein Leben in Freiheit vorzubereiten. Üblicherweise bleiben junge Füchse bis Oktober bei der Mutter, bevor sie selbstständig werden. Lotti soll, sobald sie bereit ist, ausgewildert werden.