Er hat etliche seiner Nachfolger überlebt: Jimmy Carter. Nun weht die Flagge auf dem Weißen Haus in Washington auf Halbmast, das Empire State Building in New York erstrahlt ihm zu Ehren in den Nationalfarben.
Joe Biden, US-Präsident: "Heute haben Amerika und die Welt meiner Meinung nach eine bemerkenswerte Führungspersönlichkeit verloren. Er war ein Staatsmann und ein Menschenfreund."
Rückblick: 1977. Es ist das Jahr, in dem Elvis stirbt. Die RAF terrorisiert Deutschland, Palästinenser entführen die Lufthansa Maschine Landshut. Und politisch herrscht Eiszeit zwischen Ost und West. Und mit dem Versprechen, nie sein Volk zu belügen, übernimmt ein Erdnussfarmer aus Georgia das Amt des US-Präsidenten: „Ihr habt mir die große Chance gegeben, Eurer würdig zu sein!“
Carters größter Triumph in den folgenden vier Jahren: Das Camp-David-Friedensabkommen zwischen den Erzfeinden Israel und Ägypten.
Seine größte Niederlage: Die 444 Tage dauernde Geiselnahme in der US-Botschaft im Iran.
Als gescheiterter Präsident geht er nach einer haushohen Niederlage gegen Ronald Reagan in die Geschichtsbücher ein. Zum Mythos wird er danach. Reist als Jahrzehnte als Friedensstifter um die Welt, bekommt 2002 den Friedensnobelpreis.
Jimmy Carter, am 20.08.2015: "Ich hatte ein wunderbares Leben. Ich hatte Tausende von Freunden, und ich hatte ein aufregendes, abenteuerliches und erfreuliches Leben."
Immer an seiner Seite, seine Frau Rosalynn. Seit 1946 - 77 Jahre - hielt ihre Ehe, bis sie letztes Jahr starb. Am 1. Oktober dieses Jahres feierte Carter seinen 100. Geburtstag im Kreis seiner Familie: vier Kinder, 11 Enkelkinder und 14 Urenkel. Der Welt bleibt er als unerschütterlicher Demokrat in Erinnerung.