Bodo Voigt kann seinen Garten nur mit Gummistiefeln betreten, denn das Wasser steht hier bis zu einem halben Meter hoch.
"Das war hier alles mal trockenes Gebiet. Das war Wiese gewesen, wo man mit normalen Schuhen dann auch laufen konnte und sich bewegen konnte."
Seit 1994 wohnt der 65-Jährige schon direkt am Tegeler Fließ. 2002 wurde das gesamte Gebiet unter Naturschutz gestellt. 
Und SIE hier sind dafür verantwortlich, das das ganze immer weiter überflutet wird: Biber! 
Mit ihren Dämmen verwandelten sie den zwei Meter breiten Wasserlauf in eine Sumpflandschaft.
 "Hier war sauberes, klares Wasser drin gewesen. Man konnte hier auch kleine Fische drin sehen. Und seitdem der Biber jetzt hier ist und der Naturschutz noch weiter betrieben wurde, läuft ja absolut gar nichts mehr ab. Der Biber staut extrem das Wasser an."
Sogar so weit, dass durch das Wasser seine massives Gartenhaus abgesackt ist und die Hauswände seiner Nachbarn Risse zeigen. Ein normales Leben ist hier schon lange nicht mehr möglich. Und dann kommt auch noch das Wetter!
"Wir haben ganz, ganz große Sorgen, dass uns das auch mal so trifft mit dem mit dem extremen starken Starkregen. Dann können wir unser Grundstück hier verlassen, weil wir dann fürchten müssen, dass unsere Häuser hier einstürzen." 
Als Biber-Opfer hat Bodo sich etliche Male an die Behörden gewandt und Einspruch gegen die Ernennung des Tegeler Fließes zum Naturschutzgebiet eingelegt - erfolglos. Auf Anfrage teilt uns die zuständige Behörde mit:
"Der Biber ist eine nach Bundesnaturschutzgesetz streng geschützte Art. Der Schutzstatus umfasst hier auch die Beschädigung und Zerstörung ihrer Fortpflanzungs- und Ruhestätten. (...) In Brandenburg sind aktuell alle Biberreviere flächendeckend besiedelt. Eine Umsiedlung von Bibern ist deshalb nicht möglich."
Laut Naturschutzhelfer Christian Mahler sind die Biber wichtig für das Ökosystem und richten nicht nur Schaden an:
"Wasserknappheit ist in Brandenburg und auch in Berlin das große Thema der nächsten Jahre. Und der Biber ist eine Lösung, die nichts kostet. Er kann durch seine Dämme Wasser in der Landschaft zurückhalten und dazu beitragen, dass es versickert und zum Grundwasser wird." 
Die Biber bleiben also. So wie die Sorgen und der Frust der Anwohner, die sich direkt am Fließ ihr Zuhause aufgebaut haben. Bodo Voigt möchte nicht aufgeben und fordert:
"Dass dieser Status des Naturschutzes wieder aufgehoben wird, dass dieses Gesetz geändert wird, damit die Pflegemaßnahmen wieder durchgeführt werden können."
Gerichtlich ist Bodo Voigt bisher nicht vorgegangen - zu gering seien die Chancen auf Erfolg. Die Gummistiefel wird er also so schnell wohl nicht ausziehen können.