Archiv

Mädchenmord in Illerkirchberg

Am Montag, den 05. Dezember 2022 wurden zwei Mädchen in Illerkirchberg (bei Ulm) von einem Mann attackiert.

Mädchenmord in Illerkirchberg bwe htf, dpa, Bernd Weißbrod


Dabei wurden die 13 und 14 Jahre alten Kinder auf dem Schulweg mehrmals mit einem Messer verletzt. Laut Polizei flüchtete der Verdächtige nach der Tat. Die 14-Jährige musste noch am Tatort reanimiert werden, anschließend wurden beide Mädchen ins Krankenhaus gebracht. Dort erlag die Ältere ihren Verletzungen.

Polizei nimmt nach Angriff in Illerkirchberg mutmaßlichen Täter fest

Gemäß des Polizeiberichts flüchtete der Verdächtige in Anschluss an den Tathergang in eine benachbarte Asylbewerberunterkunft. Weitere Ermittlungen des Sondereinsatzkommandos führten zur Festnahme von drei Asylbewerbern aus Eritrea. Nachdem schwere Verletzungen bei einem der Männer festgestellt wurden, verdächtigt die Polizei einen 27-Jährigen, die Mädchen angegriffen zu haben. Darüber hinaus wurde bei ihm ein Messer gefunden.

Illerkirchberg: Flüchtlingsheim steht unter Polizeischutz

Am Abend versammelten sich mehrere Menschengruppen am Tatort in Illerkirchberg. Mit hunderten Kerzen wurde dort Trauer und Betroffenheit ausgedrückt. Dass die Verhafteten in einem Asylheim wohnten, zog auch Anhänger der Rechten- oder Querdenker-Szene an. Vereinzelt wurden Parolen gerufen. "Die Polizei betont, dass sie sich bewusst ist, dass Ereignisse dieser Art Ängste und Emotionen schüren", erklärten die Beamten in einer Mitteilung. "Sie bittet daher darum, keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten." Auch die trauernde Familie der getöteten 14-Jährigen richtete sich in einem Statement an die Öffentlichkeit: "Lassen wir es nicht zu, dass das abscheuliche Verbrechen unsere Gesellschaft weiter spaltet".

Schwer verletztes Mädchen aus Illerkirchberg (13) tätigt Aussage

Nachdem das Mädchen in ein örtliches Krankenhaus gebracht und versorgt wurde, war die 13-Jährige in der Lage, eine Aussage zu tätigen. Demnach soll der Täter zunächst auf die beiden Mädchen eingeschlagen haben, bevor er ein Messer zückte und schwere Schnittverletzungen verursachte. In Anschluss an die Tat hatte er sich laut Polizei womöglich selbst schwere Verletzungen zugefügt.

Mädchenmord in Illerkirchberg: Ermittlungen zum Motiv dauern an

Nach dem Vorfall schweigt der Tatverdächtige 27-Jährige. Er ist mit erheblichen Verletzungen ins Krankenhaus gekommen und wurde stundenlang operiert. Anschließend wurde er in einem Justizvollzugskrankenhaus untergebracht. Erst im Gespräch mit dem psychiatrischen Sachverständigen tätigt der Verdächtige erste Aussagen. Daraus geht hervor, dass es keine Anhaltspunkte für eine Bekanntschaft zwischen Opfer und Täter gebe. Gemäß Polizei-Angaben befand sich der Tatverdächtige seit 2016 in Deutschland und verfügt bis September 2023 über eine Aufenthaltserlaubnis. Er sei bislang nie durch Gewaltdelikte aufgefallen, erklärte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, lediglich ein Vergehen als Schwarzfahrer sei in der Vergangenheit registriert worden. Erkenntnisse zu einer psychischen Erkrankung des Mannes gab es laut eines Sprechers der Staatsanwaltschaft bisher nicht.

Alle Infos und Neuigkeiten zum Mädchenmord in Illerkirchberg finden Sie stets aktuell bei RTL News.