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Agrarsubventionen

Agrarsubventionen sind finanzielle Unterstützungen für Landwirte vonseiten des Staates. Ihr Zweck ist, Einkommen zu steigern oder Lebensmittelpreise zu senken.

Agrarsubventionen picture alliance/Sina Schuldt/dpa

Der Begriff Subventionen bezeichnet Zahlungen aus staatlichen Mitteln. Ziel ist es, Betriebe und Unternehmen zu unterstützen. Empfänger können aber auch andere Staaten und private Haushalte sein. Diese Zuschüsse sind nicht zwangsläufig an Gegenleistungen gebunden. Die Zahlungen sollen ein bestimmtes Verhalten der Teilnehmer des freien Marktes fördern. Im Bereich der Landwirtschaft heißen diese Unterstützungen Agrarsubventionen. Hauptsächlich sind das staatliche Eingriffe, die landwirtschaftliche Preise und Gewinne von Unternehmen beeinflussen sollen. Die Landwirte in westlichen Ländern erhalten in der Regel deutlich höhere Subventionen als die in Entwicklungsländern.

Wieso zahlen Staaten Agrarsubventionen?

Es gibt unterschiedliche Gründe, Subventionen zu zahlen. In Industrieländern verfolgen sie den Zweck, Vermögen und Gewinne umzuverteilen oder die ökonomische Effizienz zu steigern. Vor allem die Agrarwirtschaft ist abhängig von Umwelteinflüssen. So wirkt sich beispielsweise das Wetter stark auf den Ertrag aus. Dies kann Umsatzeinbußen für die Landwirte zur Folge haben. Würden in solch einem Fall Versicherungen zahlen müssen, gäbe es dort hohe Verluste. Des Weiteren sollten die Agrarsubventionen in den Industrieländern ursprünglich die Einkommen der Landwirte steigern. Diese lagen lange Zeit unter denen anderer Wirtschaftszweige. Mitunter führen sie aber dazu, dass die Agrarpreise dauerhaft niedrig bleiben. In Entwicklungsländern nutzen Regierungen diese Subventionen dazu, Lebensmittelpreise niedrig zu halten. Das Resultat ist allerdings, dass die Einkommen der Landwirte sinken. Denn die Zahlungen verfolgen hier das Ziel, die Exporte zu senken und Importe zu fördern.

Wer erhält Agrarsubventionen?

Die Subventionen richten sich an Landwirte. In Europa erhalten die Mitgliedsstaaten Geld von der Europäischen Union. Diese Zahlungen machten in 2017 und in den Jahren danach den größten Teil des EU-Haushalts aus, etwa 40 Prozent, sprich 58,9 Millionen Euro. Deutschland ist dabei der drittgrößte Profiteur dieser Subventionen. Unter den deutschen Bundesländern wird Bayern am stärksten bezuschusst. Diese Zahlungen gehen zum größten Teil direkt an die Landwirtschaftsbetriebe. Die Höhe richtet sich nach der jeweiligen Fläche, die ein Landwirt besitzt. Oft stehen diese Zahlungen in der Kritik. Für die Bürger und Bürgerinnen ist nicht eindeutig nachvollziehbar, wie das Geld verwendet wird. Außerdem ist die Berechnung der Höhe in Abhängigkeit zur Fläche entsprechend schwierig. Vor allem große Landwirtschaftsbetriebe profitieren dadurch.