Bundesbehörde reagiert auf Sommermärchen-Shitstorm
„Die Veröffentlichung war ein Fehler”

DAS ging nach hinten los!
Die Bundeszentrale für politische Bildung (BpB) erhitzt mit einer steilen These die Gemüter. Für ihre Behauptung, das Sommermärchen 2006 soll mitschuldig am Rechtsruck in Deutschland sein, hagelt es Kritik. Daraufhin löscht die BpB das Video sogar und gesteht Fehler ein.
Im Video: Bundesbehörde bekommt heftigen Shitstorm ab
Bundeszentrale für politische Bildung gesteht Fehler ein
Auf RTL-Nachfrage erklärt ein Sprecher der Bundeszentrale für politische Bildung: „Die Veröffentlichung war ein Fehler. Das Video entspricht inhaltlich und in der Umsetzung nicht den Qualitätsansprüchen der Bundeszentrale für politische Bildung.” Daher habe man sich dazu entschlossen, das Video „2006 – ein Sommermärchen für den Nationalismus“ zu löschen. Doch damit nicht genug! Weiter heißt es: „Wir haben die übrigen Videos der Serie „Politik raus aus den Stadien“ ebenfalls aus dem Netz genommen und werden diese einer kritischen Qualitätsprüfung unterziehen.“
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Grund: Mit ihrer steilen These löst die Bundeszentrale für politische Bildung am Donnerstag einen wahren Shitstorm aus. In dem nun gelöschten Video stellt die BpB die Behauptung auf, die Heim-WM 2006 - unser Sommermärchen - könnte Startschuss für den Rechtsruck in Deutschland gewesen sein. Schließlich seien im Zuge der WM Flaggen und Fanartikel in Schwarz-Rot-Gold wieder in Mode gekommen. Das Public Viewing sei zudem die Geburtsstunde des „Party-Patriotismus” gewesen. Provokant fragt die BpB: „Sind Poldi, Klinsi und Co schuld am Rechtsruck in Deutschland?”
Problem: Dabei handelt es sich nicht um einen humoristischen Beitrag.
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Bundesbehörde kassiert Shitstorm
Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten, es hagelt Kritik. Ein Shitstorm bricht über die Bundesbehörde herein. „Die WM für den Rechtsruck verantwortlich zu machen, ist mit Abstand das Dümmste, was ich seit Monaten gehört habe”, schreibt ein User. „Durch solche dämlichen Beiträge verliert ein super Bildungsinstrument an Glaubwürdigkeit”. RTL fragt auch die einstigen Helden des Sommermärchens Lukas Podolski und Jürgen Klinsmann an. Doch beide wollen sich nicht dazu äußern.
Dafür reagiert die Bundesbehörde - mit Löschung des Videos und dem Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben. Vor der nächsten Veröffentlichung eines Videos wird mit Sicherheit genauer hingeschaut! (pol/nlu)