Warum die Krankheit kein Tabuthema mehr sein sollte

Wincent Weiss macht Depression öffentlich – doch seine Familie fand es „peinlich“

Depressionen sind kein Tabuthema!
Vor ein paar Jahren wagte Wincent Weiss (31) einen mutigen Schritt: Er erklärte öffentlich, Depressionen zu haben. Bis heute geht der Musiker extrem offen mit seiner Diagnose um und ist damit ein Vorbild für viele Betroffene. Seine Großeltern konnten diesen Schritt damals allerdings nicht nachvollziehen und reagierten so: „Warum redest du darüber? Das ist voll peinlich für die Familie.“ Wincent hat aber nicht vor zu schweigen und spricht auch in unserem Interview ganz offen darüber – im Video.

Authentizität liegt Wincent Weiss sehr am Herzen

Er ist smart, talentiert, erfolgreich – und tummelt sich zusammen mit internationalen Größen bei den Filmfestspielen in Cannes: Ja, man kann also sagen, Wincent Weiss hat’s nach ganz oben geschafft. Und das kommt nicht von ungefähr. „Ich bin echt selten zu Hause. Ich arbeite sehr viel, was ich gut finde, denn ich liebe Arbeiten und mache das seit acht Jahren 24/7“, verrät der Sänger im im Hotel Martinez in Cannes, als wir ihn zum RTL-Interview treffen.

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Durch den großen Karrieredurchbruch hat sich einiges in seinem Leben verändert – vor allem das Leben im Alltag. Unerkannt mal eben rausgehen – mittlerweile fast unmöglich: „Man ist halt nie mehr alleine. Das ist natürlich auch was, womit man umgehen muss, was man lernen muss [...]. Das ist irgendwann leider Alltag, dass die Privatsphäre abgegeben wurde.“

Offen auch über solche Dinge zu sprechen, ist für den 31-Jährigen selbstverständlich: „Ich bin halt ich und ich möchte alles, was ich mache, was mich bewegt, nach außen widerspiegeln. Nur so bin ich erfolgreich geworden, dass ich authentisch bin.“

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Mit gutem Beispiel voran!

Wincent Weiss geht als Vorbild voran und thematisiert öffentlich auch seine Depression. „Ich finde es sehr schade, dass es immer so ein Tabuthema war. Sogar bei meinen Großeltern“, erklärt er und macht seinen Standpunkt deutlich: „Es muss Menschen geben, die öffentlich darüber reden, damit es kein Tabuthema mehr ist.“

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Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen

Solltet ihr selbst Depressionen haben, suchtkrank oder von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen.

Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich. Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.