Menschen im Land bewegen die Demonstrationen

Verein aus NRW will jetzt für Venezuela protestieren

Am Sonntag erklärt der links-autoritäre Nicolás Maduro sich erneut zum Präsidenten. Für seine Gegner war die Wahl Betrug und undemokratisch. Deshalb gehen sie auf die Straße. Das wird bestraft. Schlägertrupps und Tränengas sollen im Einsatz sein. Milsy Liebezeit verfolgt das Geschehen in ihrer früheren Heimat mit Entsetzen. Sie ist Vorsitzende des nordrhein-westfälischen Vereins „Einheit für Venezuela". Aktuell sorgt sich die Kölnerin vor allem um ihre Verwandten vor Ort: „Ich habe Angst um meine Familie. Meine Eltern zum Beispiel, die sind sehr alt, die können nicht mehr so auf der Straße rausgehen und protestieren. Die wissen gar nicht, wie lange diese Situation hält. Sie haben Lebensmittel zu Hause, aber die wissen gar nicht, für wie lange“, sagt Sie.
Laut einer regierungsunabhängigen Organisation starben bei den Protesten elf Menschen. Knapp 750 wurden festgenommen. Einen fairen Prozess werden sie nicht bekommen meint Sabine Kurtenbach. Sie arbeitet bei einem Forschungsinstitut und beschäftigt sich schon lange mit dem Thema. Kurz vor der Wahl war sie selbst noch in Venezuela.

Präsident legt Ergebnis nicht komplett offen

Das detaillierte Ergebnis legt Marudo bislang nicht offen. Obwohl er gesetzlich dazu verpflichtet ist. Laut der Opposition liegt das daran, weil er nicht der Wahlsieger sei. 70% der Akten würden ihnen vorliegen und das belegen. Wirtschaftlich läuft es in Venezuela schon länger immer schlechter: Fast acht Millionen Menschen haben das Land verlassen. Viele von ihnen demonstrieren jetzt beispielsweise in Chile oder Mexiko für ihre alte Heimat. Protestieren möchte jetzt auch Milsy Liebezeit. Für Freitag hat sie eine Demonstration auf der Kölner Domplatte angemeldet. Für ihre Familie und Freunde. Für Freiheit und Demokratie in Venezuela.