„Ungeheuer von Loch Neuss“

Vor 30 Jahren büxte Kaiman Sammy an Baggersee in Dormagen aus

Im Juli 1994 beherrschte ein kleines Reptil die Schlagzeilen in ganz Deutschland: Der junge Brillenkaiman Sammy war seinem Besitzer an einem Badesee in Dormagen entwischt. Es begann eine beispiellose Jagd auf das Tier.

„Sammy muss leben“

Es wurde zur gefährlichen Bestie hochstilisiert, Polizisten haben versucht, es zu erschießen, der Slogan „Sammy muss leben“ war das Motto derer, die ihn retten wollten - schließlich wurde er von einem Taucher gefangen und lebte noch knapp 20 Jahre in einem sächsischen Tierpark, wo er 2013 starb.

Sammy als Markenbotschafter

Die Kosten des Einsatzes und der Verdienstausfall des Strandbadbetreibers gingen in die Tausende. Sie drohten Sammys jungen Besitzer zu ruinieren, aber die riesige Medienpräsenz hatte das „kleine Krokodil“ zu einem Markenbotschafter gemacht, ganz ohne Internet: Die Stadt ging mit dem Preis runter, und sogar der Kleiderhersteller Lacoste (der mit dem Krokodil-Logo) beteiligte sich, weil jeder davon erfuhr - und das in Zeiten lange bevor Social Media überhaupt existierte. Auch RTL-Reporter Ulrich Klose war damals mittendrin - und erinnert sich mit einem Schmunzeln daran. Mehr dazu im Video!