Prozessauftakt in Münster

Obdachloser soll Zimmerpartner in Unterkunft erstochen haben

Ein Streit in einer Obdachlosenunterkunft in Münster eskalierte. Am Ende ist ein Mann tot. Passiert ist das ganze an Silvester im vergangenen Jahr.

Schläge und Stiche

Seit heute wird der Fall vor dem Landgericht verhandelt. Laut Staatsanwaltschaft schlug der angeklagte Kasache auf seinen Zimmerpartner ein, später stach er ihm mit einem Messer in den Hals. Das Opfer musste reanimiert werden und kam ins Krankenhaus. Dort starb es eine Woche später.

300 Euro als Todesurteil?

Der Grund für den tödlichen Angriff: Das Opfer soll dem Angeklagten 300 Euro geklaut haben - sagt zumindest der Beschuldigte selbst. Er ist mehrfach vorbestraft und soll drogenabhängig sein. Totschlag als Tatvorwurf - der Verteidiger des Kasachen sieht das anders. Martin Mauntel erklärt: "Die Beweisaufnahme wird das klären müssen. Es gibt aus meiner Sicht Zweifel daran, dass es wirklich ein Totschlag war.“ Weiter sagt der Rechtsanwalt aus Bielefeld: „Es gibt durchaus Widersprüche in den Zeugenaussagen zum Tatgeschehen. Das wird aufzuklären sein." Fünf weitere Verhandlungstage sind angesetzt. „Sollte ein Angeklagter wegen Totschlags verurteilt werden, droht ihm eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren“, so Cornelia Hansen, Sprecherin am Landgericht Münster. Das Urteil soll Anfang Juli fallen. Es gilt die Unschuldsvermutung.