„Weißer Riese“ in Duisburg soll weg

Politiker fordert Abriss von Problem-Hochhaus

Postboten, die ihren Dienst verweigern, weil sie Angst davor haben, bedroht zu werden. RTL WEST hat bereits über den berühmtberüchtigten "Weißen Riesen" von Duisburg berichtet: Ratten, Müll, teils aggressive Bewohner. Jetzt fordert der erste Politiker den Abriss des Problem-Hochhauses im Stadtteil Hochheide. Ein Vorstoß, der nicht bei jedem ankommt.

Anwohner und Eigentümer sind sauer

Für manch einen ist er ein Schandfleck. Aber für Manuela Spitzwieser ist er ihr Zuhause. Sie lebt seit mehr als zehn Jahren im sogenannten "Weißen Riesen" in Duisburg. Trotz Vermüllung, Verwahrlosung und Kriminalität: Dass ein Politiker jetzt den Abriss fordert, macht die 53-Jährige sauer: „Ganz ehrlich: Seine Äußerungen empfinden alle regulären Anwohner und Eigentümer als eine absolute Beleidigung. Ganz einfach. Das möchte ich ihm mal sagen".

SPD-Politiker fordert Abriss

Es ist ein Vorschlag wie eine Abrissbirne: SPD-Politiker Mahmut Özdemir will die Problem-Immobilie dem Erdboden gleichmachen: Am liebsten so schnell wie möglich. Der Staatssekretär im Bundesinnenministerium ist selbst Duisburger und in der Nähe des Kolosses aufgewachsen. Der "Weiße Riese" ist Teil des Wohnparks Hochheide. Der Komplex im gleichnamigen Stadtteil bestand einst aus sechs Hochhäusern. Fertiggestellt Mitte der Siebziger Jahre. Aus dem Vorzeigeprojekt wird im Laufe der Zeit aber ein sozialer Brennpunkt. Nachdem zwei der Gebäude jahrelang leer stehen, kauft die Stadt sie. Eine weitere Nutzung? Wegen des schlechten Zustandes ausgeschlossen. Deshalb sollen die grauen Klötze für einen Stadtpark Platz machen. 2019 findet die erste Sprengung statt und zwei Jahre später die Zweite. Auch der nächste Block soll folgen. Denn auch dieser Riese ist mittlerweile im Besitz der Stadt.

Laut NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach gab es dafür Geld vom Land im Rahmen des "Modellvorhabens Problemimmobilien". Die Käufe waren dabei in der Vergangenheit recht einfach. Immerhin gehörten die Hochhäuser jeweils nur einem Eigentümer. Im aktuellen Fall ist das anders: „Das haben wir eben da: Ganz viele Einzeleigentümerinnen und Einzeleigentümer und das macht schwer, die Wohnungen zusammen zu kaufen, um letztendlich dann so ein Gebäude auch einen Abriss zu bringen.", so NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU). Losgetreten hatte die aktuelle Diskussion der Ausliefer-Stopp von DHL.