Monheim am Rhein

Pflanzenklappe rettet Zimmerpflanzen vor Biotonne

Wohin mit geschundenen Gewächsen und ungeliebten Zimmerpflanzen? In die Pflanzenklappe von Haike Rausch und Torsten Grosch!

„Babyklappe“ für Pflanzen

Das Frankfurter Künstlerduo 431art ist zu Gast in Monheim am Rhein – mit seinem Projekt „botanoadopt“. Es soll dabei helfen, dass grüne Topfbewohner ein zweites Leben geschenkt bekommen. Dafür haben die beiden ihre sogenannte „Pflanzenklappe“ installiert – am Pop-up-Store "Mittendrin" auf der Alten Schulstraße. Dabei handelt es sich um eine Holzbox mit einer Metallklappe. Eine Art „Babyklappe“ für Grünzeug.

Rettet die Blumen!

Noch sieben Tage lang können Menschen ohne grünen Daumen ihre verkümmerten Zimmerpflanzen vorbeibringen – vollkommen anonym. So sollen sie vor der Biotonne gerettet werden. Denn Blumen im Abfall sind ein Albtraum für Haike Rausch: „Es ist sehr schockierend, weil es ist ein Zeichen davon, wie mit Leben umgegangen wird. Und es ist aber auch vielleicht ein Ausdruck davon, dass Leute oder Menschen keine Zeit mehr finden können, sich um Pflanzen zu kümmern.“

Vermehrung wird zum Problem

Bei Rentnerin Birgit Klunk hat's nicht an der Zeit gelegen. Trotzdem will sie das Angebot in Anspruch nehmen, denn ihre Pilea ist der Langenfelderin einfach über den Kopf gewachsen – trotz einer Maximalhöhe von rund 40 Zentimetern. „Die hat immer sehr, sehr viele Ableger und ich pflanze die auch alle aus und nun sind alle Freundinnen versorgt. Und dann finde ich es schön, dass gerade so eine Pflanze eine weitere Verwendung findet.“

Pflanzen mit Namen und Biografie

Egal ob anonym abgegeben oder persönlich in die Hand gedrückt: Haike Rausch und Torsten Grosch päppeln das Grün wieder auf. Ihre Schützlinge bekommen dabei Namen und Biografien. Kürzlich abgegeben: Kara Cosmic. Sie hat ganz besondere Fähigkeiten. „Sie nimmt nämlich zweimal am Tag Kontakt mit außerplanetaren Wesen und Schwingungen auf. Und ihr Ziel ist es, eben aus diesen Schwingungen, die sie täglich im Universum wahrnimmt, eine interplanetare Sprache zu entwickeln“, erklärt Haike Rausch. Übrigens: Pflanzen, die von Pilzen oder Schädlingen befallen sind, landen aber auch bei ihr in der Tonne. „Um die anderen Pflanzen zu schützen“, so die Künstlerin.

Pop-up-Store wird Adoptionsbüro

Für den Rest besteht ab dem 5. Juni die Chance in ein neues Zuhause zu finden. Dann wird aus dem Pop-up-Store ein sogenanntes Adoptionsbüro. Die neuen „Eltern“ unterschreiben dabei einen Vertrag, in dem sie sich dazu verpflichten, die Pflanzen gut zu behandeln. Bezahlen müsse sie aber nichts. Auf diese Art und Weise hat das Künstlerduo in den vergangen fünfzehn Jahren mehr als 2.000 Gewächsen das Leben gerettet.