Lärmschutzwand tötet Frau auf A3
Neustart Betonplatten-Prozess
Bereits Mitte August war der Prozess um eine umgestürzte Betonwand am Kölner Landgericht gestartet. Vor vier Jahren begrub ein Element einer Lärmschutzwand eine 66-Jährige auf der A3. Die Seniorin war starb noch am Unfallort. Jetzt startet der Prozess erneut. Grund: Weil eine Schöffin an mehreren Prozessterminen nicht konnte, stellte das Kölner Landgericht sie frei. Das Oberlandesgericht entschied auf Neustart.
Unfall oder Pfusch?
Im November 2020 ist Anne M. auf dem Weg zu ihrer Mutter. Plötzlich löst sich neben der Abbiegespur auf der A3 bei Köln ein Teil der Lärmschutzwand. Knapp 6 Tonnen Beton stürzen auf das Auto der 66-Jährigen. Die Frau hatte keine Chance.
Laut Kölner Staatsanwaltschaft sind drei Männer für den Tod von Anne M. verantwortlich. Sie sollen sich beim Bau der Lärmschutzwände nicht an Vorschriften gehalten haben: Ein Ingenieur, der angeblich falsche Halterungen anbrachte und zwei Mitarbeiter von Straßen.NRW, die den Bau ohne Gutachten abgenommen haben sollen.
Urteil im Dezember erwartet
Bei einer Verurteilung wegen Totschlags durch Unterlassen muss der Ingenieur mit einer Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen. Die anderen beiden Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen mit bis zu fünf Jahren oder einer Geldstrafe. Ein Urteil soll im Dezember fallen.