Sportliche Zukunft unklar

Nach Horror-Sturz: Deutscher Radstar Kämna auf dem Weg der Besserung

David Inderlied
Holte zum ersten Mal den Titel im Einzelzeitfahren: Lennard Kämna.
deutsche presse agentur

Diese Nachricht macht Hoffnung.
Bei einem schweren Trainingsunfall auf Teneriffa hatte sich der deutsche Radstar Lennard Kämna (27) Anfang April lebensgefährliche Verletzungen zugezogen. Einen Monat lag der frühere Junioren-Weltmeister in der Universitätsklinik der Insel, zunächst auf der Intensivstation. Nun kommen aus der Reha endlich positive Meldungen.

Kämna absolvierte ersten Test auf der Rolle

Wie sein Team Bora-hansgrohe mitteilte, hat Kämma die erste Rehaphase abgeschlossen, saß für einen Test auf der Rolle sogar bereits kurz auf dem Rennrad. Er könne nun zeitnah wieder mit leichtem Training beginnen.

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Nach einem Monat im Hamburger BG Klinikum wird Kämna seine Reha nun in der österreichischen Gemeinde Thalgau im Athlete Performance Center von Red Bull fortsetzen. Hintergrund: Der Brause-Konzern hat den Rennstall Bora-hansgrohe übernommen.

Unfall reißt Kämna aus seinen Giro-Träumen

In Thalgau stehen für Kämna Physiotherapie- und Trainingseinheiten auf dem Programm. Wann der Etappen-Sieger bei der Tour de France, dem Giro d'Italia und der Vuelta a España wieder ins Renngeschehen zurückkehren kann, ist indes offen. Ein Comeback noch in diesem Jahr scheint nach derzeitigem Stand immer unwahrscheinlicher.

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Auf Teneriffa hatte sich Kämna für den Giro vorbereitet. Er sollte bei der Rundfahrt als Co-Kapitän neben dem Kolumbianer Daniel Martinez agieren. Im vergangenen Jahr hatte der Rundfahrt-Spezialist den Giro als Neunter beendet. In diesem Jahr hätte es in Richtung der Top 5 gehen sollen.

Sportliche Zukunft von Kämna unklar

Doch dann kollidierte Kämna bei eine Trainingsfahrt mit einem entgegenkommenden Auto. Bei dem Unfall, an dem der Norddeutsche keine Schuld hatte, zog er sich unter anderem ein schweres Thoraxtrauma mit Rippenfrakturen und eine Lungenprellung zu.

Unklar bleibt, wie gut sich Kämna von diesen Verletzungen erholen wird. Das wird auch über seine sportliche Zukunft entscheiden. Sein Vertrag mit Bora-hansgrohe läuft aus. Im Team wird es nach der Übernahme durch Red Bull einige Umstrukturierungen geben.

Im Januar war Teamchef Ralph Denk an einer Verlängerung mit Kämna interessiert. Nun wartet der 50-Jährige offenbar ab, wie die Prognose nach der Reha ausfällt. (dpa/ww)