Prozess in HagenMord auf Schrottplatz
Im Januar erschießt ein 77-Jähriger wohl seinen Bruder und zwei andere Männer. Auf einem Schrottplatz in Hagen. Zuvor wurde der Tatverdächtige als Geschäftsführer abgesetzt. Anfang des Monats hat am Landgericht der Prozess begonnen. Heute sollte das Urteil fallen.
Angeklagter schweigt während des Prozesses
Vor rund einem Jahr wird Rudi D. als Geschäftsführer eines Schrottplatzes abgesetzt. Sein Bruder übernimmt den Laden. Der Angeklagte verliert nicht nur seinen gut bezahlten Job, sondern auch seine Wohnung auf dem Firmengelände. Mitte Januar geht der 77-Jährige dann offenbar mit einer Pistole bewaffnet in das Unternehmen. Laut Staatsanwaltschaft feuert er zuerst auf einen 48-jährigen Mitarbeiter, dann auf einen 23-Jährigen. Es ist sein Neffe. Christian Potthast, Pressesprecher vom Landgericht Hagen: „Anschließend soll dann der Angeklagte in das Büro seines Bruders gegangen sein und dort frontal insgesamt fünf Schüsse abgegeben haben." Vier davon gehen in die Brust. Der 54-Jährige stirbt. Sein Sohn, also der Neffe des Angeklagten, stellt sich tot. Das rettet ihm wahrscheinlich das Leben. Er und der andere Mitarbeiter werden schwer verletzt. Kurz danach nimmt die Polizei den nicht vorbestraften Deutschen fest. Während des Prozesses schweigt Rudi D.. In der Untersuchungshaft soll er einem Beamten aber die Tat indirekt gestanden haben.
Doch kein Urteil
Heute Mittag sollte das Urteil fallen. Tut es aber nicht. Christian Potthast, Landgericht Hagen: „Leider musste eine Schöffin mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht werden. Da scheint es Probleme mit dem Blutdruck zu geben." Sollte es der ehrenamtlichen Richterin schnell wieder besser gehen, wird das Urteil wahrscheinlich Freitag fallen. Rudi D. muss mit einer lebenslangen Freiheitsstrafe rechnen. Unter anderem wegen Mordes.
































