Experten schlagen Alarm

Medikamentenmangel führt zu Einschränkungen in Apotheken

Die kalte Jahreszeit und damit die Erkältungswelle hat noch gar nicht richtig begonnen. Und trotzdem fehlen schon die Medikamente in den Regalen. Darunter wichtige Arzneien für Diabetiker und Krebskranke. Auch Antibiotika und Baby-Impfstoffe fehlen. Um die Patienten trotzdem versorgen zu können, müssen die Apotheken teilweise auf Medikamente aus Kamerun zurückgreifen. Laut des Apothekerverbands Nordrhein sind aktuell rund 500 Medikamente nicht lieferbar.

Produktion für Medikamente liegt im Ausland

Mittlerweile werden die meisten Medikamente in China und Indien produziert - für die ganze Welt. Wenn dort ein Unternehmen Produktionsschwierigkeiten hat, führt das bei uns zu einem Medikamentenmangel. Außerdem würde sich die Pharmaindustrie laut des Apothekerverbands vor allem auf lukrativere Medikamente konzentrieren. Standard-Arznei bliebe so auf der Strecke. Aber genau die braucht es, um die Menschen hier versorgen zu können.

Kein neues Problem

Schon im vergangenen Jahr gab es einen riesigen Mangel an Fiebersäften für Kinder. Bundesgesundheitsminister Lauterbach brachte deshalb ein Gesetz auf den Weg, das die Lieferschwierigkeiten eindämmen sollte. Wenn zum Beispiel ein Medikament nicht verfügbar ist, sollen Apotheker zu Alternativen mit dem gleichen Wirkstoff greifen dürfen. Für den Apothekerverband reicht das nicht aus. Er fordert, der Staat müsse mehr eingreifen.