Lästige Hügel: Maulwurfjäger in Frankreich immer beliebter

Jeder kennt sie, Gartenliebhaber hassen sie: Maulwurfhügel kommen meistens im Dutzend. Im privaten Garten vielleicht noch geduldet, sind die kleinen Sandberge auf höflichem Grün ein No-Go. Deshalb gibt es im Schloss Versailles extra einen Maulwurfjäger, der den blinden Insektenfressern den Garaus machen soll.

ILLUSTRATION - Ein Europäischer Maulwurf (Talpa europaea) in einem Erdhügel in einem Garten im brandenburgischen Sieversdorf (Oder-Spree), aufgenommen am 08.06.2011. Maulwürfe leben im Dunklen und fühlen sich dort wohl. Viele Gartenfreunde ärgern sich allerdings über die oberirdischen Ergebnisse ihrer unterirdischen Aktivitäten. Dennoch sollte man darüber froh sein, meinen Naturschutzfreunde. Foto: Patrick Pleul dpa (Zu dpa «Maulwürfe gehen wieder auf Jagd - und brauchen Schutz» vom 18.03.2012)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Maulwürfe haben auf Schloss Versailles kein leichtes Spiel.

"Wenn es Empfänge gibt, dann muss es sehr schnell gehen", erklärt Jerome Dormion. Er rückt alle 14 Tage mit Schaufel und Messingfallen an, um Jagd auf die pelzigen Tiere zu machen. "Das ist eine alte, traditionelle Methode, die schon damals unter Ludwig dem 14. angewandt wurde. Und heute arbeite ich noch genauso." Es sind einfache, mechanische Fallen, hergestellt in der Normandie, mit denen Dormion den Tierchen den Garaus macht. Sie schnappen so schnell und fest hinterm Nacken zu, dass die Tiere angeblich nicht leiden.

2006 hat der 36-Jährige sich auf die Maulwurfsjagd spezialisiert. Er ist einer von ganz wenigen Profis in Frankreich. Und seine Dienste sind so begehrt, dass er mittlerweile ein Franchiseunternehmen gegründet hat. "Ich bilde die Leute aus - es gibt einen Maulwurfsjäger pro Region. Wir sind mittlerweile rund 30 hier in Frankreich", erklärt er. In Deutschland darf Dormion seine Dienste aber nicht anbieten. Hier stehen Maulwürfe unter Naturschutz.