Lästige Hügel: Maulwurfjäger in Frankreich immer beliebter

Jagd auf Maulwürfe hat lange Tradition auf Schloss Versailles

Jeder kennt sie, Gartenliebhaber hassen sie: Maulwurfhügel kommen meistens im Dutzend. Im privaten Garten vielleicht noch geduldet, sind die kleinen Sandberge auf höflichem Grün ein No-Go. Deshalb gibt es im Schloss Versailles extra einen Maulwurfjäger, der den blinden Insektenfressern den Garaus machen soll.

Maulwurf Maulwürfe
Maulwürfe haben auf Schloss Versailles kein leichtes Spiel.
dpa, Patrick Pleul

"Wenn es Empfänge gibt, dann muss es sehr schnell gehen", erklärt Jerome Dormion. Er rückt alle 14 Tage mit Schaufel und Messingfallen an, um Jagd auf die pelzigen Tiere zu machen. "Das ist eine alte, traditionelle Methode, die schon damals unter Ludwig dem 14. angewandt wurde. Und heute arbeite ich noch genauso." Es sind einfache, mechanische Fallen, hergestellt in der Normandie, mit denen Dormion den Tierchen den Garaus macht. Sie schnappen so schnell und fest hinterm Nacken zu, dass die Tiere angeblich nicht leiden.

2006 hat der 36-Jährige sich auf die Maulwurfsjagd spezialisiert. Er ist einer von ganz wenigen Profis in Frankreich. Und seine Dienste sind so begehrt, dass er mittlerweile ein Franchiseunternehmen gegründet hat. "Ich bilde die Leute aus - es gibt einen Maulwurfsjäger pro Region. Wir sind mittlerweile rund 30 hier in Frankreich", erklärt er. In Deutschland darf Dormion seine Dienste aber nicht anbieten. Hier stehen Maulwürfe unter Naturschutz.