Sprit aus Sonne
Weltweit erste Produktionsanlage ist in Betrieb
Eine Anlage in Jülich wandelt Licht in CO2-neutrale Treibstoffe um. Die Wärme der Sonne wird dafür mit Spiegeln reflektiert und gespeichert. Zusammen mit Synthesegas entsteht in einem speziellen Reaktor dann flüssiger Treibstoff.
Und so funktioniert's: 218 Heliostate werden zur Sonne ausgerichtet, um die Strahlen zu spiegeln. Das so gebündelte Sonnenlicht wird in einem Reaktor an der Spitze des Turms gesammelt. So wird Prozesswärme von bis zu 1.500 Grad gewonnen. Die setzt im Inneren des Turms eine chemische Reaktion in Gang. Aus Abfällen gewonnenem Biogas und Wasser entsteht ein sogenanntes Syngas. Das wird danach zu einem erneuerbaren Rohöl verflüssigt. Das wiederrum kann dann in herkömmlichen Raffinerien zu Treibstoffen verarbeitet werden.
Der potenziell größte Abnehmer für den Sprit der Zukunft: Flugzeuge. Jährlich werden weltweit fast 300 Milliarden Liter Kerosin verbraucht. Das soll schnellstmöglich zumindest zum Teil durch erneuerbare Treibstoffe ersetzt werden. Unterstützt wird das Projekt Solar-Sprit vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und dem Solar-Institut Jülich der Fachhochschule. Finanzielle Unterstützung gibt's auch von der Bundesregierung mit fast 4 Millionen Euro.