Auch Außenminister Amirabdollahian tot

Iranischer Präsident Raisi stirbt bei Hubschrauberabsturz

February 18, 2024, Tehran, Iran: Iranian President EBRAHIM RAISI speaks during a government meeting. Tehran Iran - ZUMAi98_ 20240218_zih_i98_029 Copyright: xIranianxPresidencyx
Irans Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Hubschrauberabsturz gestorben.
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Nach stundenlanger Suche gibt es Gewissheit.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi und sein Außenminister Hussein Amirabdollahian sind beim Absturz ihres Hubschraubers im Iran ums Leben gekommen. Keiner der neun Insassen habe überlebt, berichteten die staatliche Nachrichtenagentur Irna und das Staatsfernsehen am Montag. Zur Ursache des Unglücks gab es zunächst keine offiziellen Informationen.

Ebrahim Raisi war auf dem Rückweg aus Aserbaidschan

Raisi war am Sonntagnachmittag zusammen mit Außenminister Amirabdollahian auf der Rückreise von einem Treffen mit dem Präsidenten Aserbaidschans, Ilham Aliyev, als ihre Maschine bei dichtem Nebel vom Radar verschwand. Gemeinsam hatten sie im Nachbarland einen Staudamm eingeweiht. Mit insgesamt drei Hubschraubern war der Tross danach auf dem Rückweg gen Iran, doch die Präsidentenmaschine kam nicht an ihrem Bestimmungsort an.

Daraufhin entbrannten Spekulationen, ob der Absturz auf schlechtes Wetter, einen technischen Defekt am Hubschrauber oder gar Sabotage zurückzuführen sei. Klarheit darüber gab es bis zum Montagmorgen nicht.

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Präsident stirbt bei Hubschrauberabsturz: Iran droht politische Krise

Stundenlang suchten Rettungskräfte bei strömenden Regen, Nebel und in schwierigem Terrain nach der Absturzstelle, ehe sie die Trümmer des Helikopters am frühen Morgen an einem Hang entdeckten. Iranische Medien zeigten Bilder eines völlig ausgebrannten Wracks.

Irans erster Vizepräsident, Mohammed Mochber, leitete am späten Sonntagabend eine Notsitzung des Kabinetts. Das Protokoll sieht vor, dass der erste Vizepräsident nach dem Tod des Präsidenten die Amtsgeschäfte als Regierungschef weiterführt. Laut der Verfassung müssen dann innerhalb von 50 Tagen Neuwahlen stattfinden.

Das Unglück dürfte die Islamische Republik in eine politische Krise stürzen. Mangels Alternativen dürfte sich die Suche nach einem langfristigen Nachfolger für Raisi schwierig gestalten. Und insbesondere Amirabdollahian war als Außenminister seit Beginn des Gaza-Kriegs verstärkt in die Öffentlichkeit gerückt und hatte zahlreiche Reisen zu Verbündeten unternommen.

Irans Regierung wegen repressiver Politik in der Kritik

HANDOUT - 03.08.2021, Iran, Teheran: Ajatollah Ali Chamenei (l), Oberster Führer des Iran, überreicht Ebrahim Raisi, Präsident des Iran, während dessen Amtseinführung im Büro des Obersten Führers sein offizielles Siegel. Bei dem Absturz des Präsidenten-Hubschraubers im Iran sind Staatsmedien zufolge alle Insassen ums Leben gekommen. Unter den neun Toten sind Präsident Ebrahim Raisi und Außenminister Hussein Amirabdollahian, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna und das Staatsfernsehen am Montag berichteten. Foto: -/Iranian Supreme Leader's Office/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Ajatollah Ali Chamenei (l.), Oberster Führer des Irans, überreicht Ebrahim Raisi während dessen Amtseinführung 2021 im Büro des Obersten Führers sein offizielles Siegel.
GHY mka sb, dpa, -

Während Regierungsanhänger um die Staatsmänner trauerten, brachten zahlreiche Iraner in sozialen Medien ihre Schadenfreude über den Hubschrauberabsturz zum Ausdruck. Raisis Regierung steht seit Jahren wegen ihrer erzkonservativen Wertevorstellungen, der Unterdrückung von Bürgerrechten und der schweren Wirtschaftskrise im Iran in der Kritik.

Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei versicherte bereits am Sonntag, dass die Regierungsgeschäfte in keinem Fall beeinträchtigt würden. „Es wird keine Unterbrechung der Aktivitäten des Landes geben“, zitierte ihn die Staatsagentur Irna. (dpa/bst)