„Widerlich“ und „zusammengekauft“

Wut-Interview geht viral - deutsche Fußballtrainerin macht Ärger ordentlich Luft

20.04.2024, Zürich, Stadion Letzigrund, Axa Swiss Cup Final: BSC YB Frauen - Servette FC Chênois Féminin, coach Imke Wubbenhorst (BSC YB Frauen) (Photo by Marcio Machado/Just Pictures/Sipa USA)
Imke Wübbenhorst war mächtig angfressen nach dem verlorenen Pokalfinale.
DPA

DAS musste einfach raus!
Nach dem verlorenen Frauen-Pokalfinale in der Schweiz sitzt der Frust tief - vor allem bei Imke Wübbenhorst. Die deutsche Fußballtrainerin redet sich in Rage, beschimpft die Gegnerinnen. Aber auch die Schiedsrichterin bekommt ihr Fett weg.

Imke Wübbenhorst poltert gegen Gegnerinnen

Imke Wübbenhorst ist außer sich. Die deutsche Trainerin von Young Boys Bern ärgert sich über die Niederlage im Pokalfinale. Noch mehr wurmt die 35-Jährige aber, gegen wen ihr Team verloren hat - und wie. Im TV-Interview mit SRF poltert sie los. Man verliere immer ungerne, „doch noch ungerner verliert man in einem Final gegen so eine widerlich spielende Truppe, die zusammengekauft ist und sich dann einfach mit individueller Qualität da durchsetzt“, ätzt sie in Richtung Servette FC. Rumms!

Lese-Tipp: Karriereende mit nur 25 Jahren! Ski-Star mental und körperlich am Ende

Was sie meint: Anders als der Gegner verfolge ihr Team eine andere Philosophie. Im Finale spielten gleich sechs jungen Schweizerinnen, die alle einen „guten Job“ gemacht hätten.

Im Video: Leverkusens Europa-Reise geht weiter

„Wenn die so doof sind“

Zu schaffen macht Wübbenhorst nach der 2:3-Niederlage auch die Schiedsrichterleistung. Vor allem eine Szene sorgt bei der Deutschen für Entsetzen. Nach einem vermeintlichen Abstoß nahm die Genfer Torhüterin den Ball in die Hände, doch der Pfiff blieb aus. „Wenn es ein Fehler ist, muss man das pfeifen – wenn die so doof sind. Da hätte ich mir gewünscht, dass wir das Glück auf unserer Seite haben und eine Schiedsrichterin mit einem Arsch in der Hose, die so ein Ding pfeift.“

Lese-Tipp: Meisterschaft ergaunert? Kult-Moderator schießt gegen Neu-Meister Bayer 04 Leverkusen

Doch damit nicht genug. „Die mit Abstand unfairste Mannschaft in der Liga kriegt in diesem Spiel keine Karte“, schimpft die Trainerin und gesteht offen ein: „Ich bin eine schlechte Verliererin, kann ich auch sagen. Aber ich finde schon, dass man da andere Entscheidungen treffen muss.“

Wübbenhorst entschuldigt sich für Wut-Interview

Immerhin zeigt Wübbenhorst wenig später Reue: „Ich entschuldige mich für die Emotionen nach dem Spiel. Ich war mega enttäuscht und habe die falschen Worte gewählt. Ich gratuliere Servette zum Titel.“

Lese-Tipp: Muskel-Mesut: Özil erklärt krasse Body-Transformation

Im Netz treffen ihre Aussagen im Wut-Interview, das viral geht, auf geteilte Meinungen: Während ein User das Interview als „No-Go“ bezeichnet und der Trainerin Unsportlichkeit und unprofessionelles Verhalten vorwirft, feiern andere ihre Emotionen: „Natürlich ist das Interview total unprofessionell, deswegen ist es ja auch so gut“, schreibt ein User. Oder: „Wow, endlich mal ein Interview ohne die üblichen Phrasen.“

Den Pokal hat Wübbenhorst zwar verpasst, dafür dürfte sie mit ihrem Interview einen Platz in den Saisonrückblicken sicher haben. (pol)