Zustand des Schauspielers hat sich weiter verschlechtertLoch in der Speiseröhre! Arzt erklärt, welche Risiko-OP Hoenig erwarten könnte

Die schlechten Nachrichten um Heinz Hoenig (72) reißen nicht ab.
Der Zustand des beliebten Schauspielers hat sich laut seiner Frau Annika weiter verschlechtert – zu den Herzproblemen sei ein Loch in der Speiseröhre ihres Mannes gekommen, berichtete sie am Wochenende. Wie könnte es dazu gekommen sein und wie kann Hoenig geholfen werden? In welchen Fällen ein risikoreicher Speiseröhren-Eingriff wirklich durchgeführt werden muss, erklärt Allgemeinmediziner und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht im RTL-Interview.
Heinz Hoenig:„Leckbildung im Bereich der Speiseröhre“
Tagelang wartete Hoenig in einer Berliner Klinik auf eine Herz-OP, nun liegt er auf der Intensivstation. Wie die nächsten Schritte sind – unklar.
Vor fast einer Woche erlitt der Schauspieler einen gesundheitlichen Zusammenbruch, ein Rettungs-Helikopter flog den 72-Jährigen ins Krankenhaus. Dort bekam er zwar einen Stent gesetzt, doch jetzt gibt es ein zusätzliches Problem: Neben einer neuen Aorta braucht Hoenig seiner Frau zufolge eine neue Speiseröhre.
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Laut den aktuellen Informationen sei „die Situation dramatisch“, schätzt Dr. Specht die Lage ein. „Es könnte bei Hoenig zu einer sogenannten Fistelbildung, also einer Immunantwort auf die bakterielle Infektion, gekommen sein. Die Aorta läuft parallel zur Speiseröhre und macht dann einen Bogen um 180 Grad nach unten. Hier befindet sich die Speiseröhre und wenn es zu einer Entzündung oder einem Schaden kommt, ist es denkbar, dass diese Entzündung auf die Speiseröhre übergreift und die Wand der Speiseröhre ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wird“, so der Mediziner.
Wie konnte es dazu kommen?
Dr. Specht vermutet, dass es bei Hoenig zu einer Komplikation und einer Leckbildung im Bereich der Speiseröhre gekommen sein könnte – „möglicherweise ausgelöst durch die Ursprungserkrankung, also den Schaden an der Aorta in Kombination mit einer Infektion.“
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Sorge um Heinz Hoenig: „Klingt alles hochdramatisch“
Aus der Ferne sei keine genaue Diagnose möglich, „doch alles, was bisher über den Gesundheitszustand von Heinz Hoenig bekannt ist, klingt hochdramatisch.“ Die Überlebenschancen bei Operationen in diesem Bereich des Körpers seien gering. „Bei Heinz Hoenig kommt hinzu, dass sein Allgemeinzustand derzeit schlecht ist. Wahrscheinlich wird das Ärzteteam zunächst versuchen, das Leck in der Speiseröhre lokal zu reparieren, weil ein großer Eingriff in seinem Zustand zu risikoreich ist“, schätzt der Mediziner ein.
Aktuell sei nur zu hoffen, dass sich die Diagnose am Ende doch anders darstelle und keine Speiseröhren-OP durchgeführt werden müsse.
Wichtig sei außerdem, dass Hoenig sich jetzt keine Sepsis (Blutvergiftung) zuzieht. Ein ohnehin geschwächter Organismus könne weitere Infektionen nicht wegstecken.
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Im Video: Heinz Hoenig braucht nicht nur eine neue Aorta
Wann muss die Speiseröhre „ausgetauscht“ werden?
Losgelöst von Hoenigs Zustand gebe es in der Regel zwei Fälle, in denen laut Dr. Specht eine Speiseröhren-OP durchgeführt werde.
„Ein Austausch der Speiseröhre kommt in der Regel bei Speiseröhrenkrebs in Betracht“, so Dr. Specht. In diesem Fall müsse der betroffene Teil der Speiseröhre herausgeschnitten werden. Danach sei es leider nicht möglich, ein kurzes Teil einzusetzen, sondern man forme einen sogenannten Schlauchmagen: Dabei werde der obere Teil des Magens, der unter dem Zwerchfell sitzt, genommen und hochgezogen. „Dann wird versucht, diesen Teil an das Reststück der Speiseröhre anzuschließen“, erklärt der Mediziner.
Das zweite denkbare Szenario für einen Austausch der Speiseröhre sei eine sogenannte Achalasie.
Dabei handelt es sich um eine seltene Beweglichkeitsstörung der Speiseröhre mit einer Erschlaffung des unteren Speiseröhrenschließmuskels beim Schlucken. „In diesem Fall kann es sein, dass man eine Schlauchmagen-OP durchführen muss, um die Speiseröhre funktional zu ersetzen“, erklärt der Arzt abschließend.