Hier piept’s wohl!

Karen Bülles aus Heinsberg betreibt private Vogelauffangstation – mehr als vierzig pflegebedürfte Federfreunde

Mehr als vierzig Vögel päppelt Karen Bülles in ihrer privaten Vogelauffangstation in Heinsberg auf. Für die 55-Jährige ist die Tierpflege seit neun Jahren ein Herzensprojekt. „Vögel sind speziell. Die seien eigenwillig, die sind frei in der Luft, die haben tolles Gefieder, sind einfach faszinierend, kann man nur sagen. Eine Schönheit“, sagt Bülles.

Ein Herz und Haus für Vögel

Karen kümmert sich um alle Vogelarten. Ihr Haus gehört dem Federvieh: Auf 1.400 Quadratmetern finden sich fünf große Volieren, eine Krankenstation und ein Aufzucht-Bereich für kleine und große Vögel. Bezahlt wird Karen dafür von keinen Organisationen, sie erhält auch kaum Förderung. Stattdessen investiert sie ihre Rente, das Gehalt ihres Ehemannes, kleine Spenden und den Erlös aus dem Verkauf ihrer Steiff-Tier- und Carrera-Sammlung in die Pflege der Vögel. Für Futter, Verbandsmittel und Tierarzt kommt ordentlich was zusammen: Etwa 50.000 Euro lässt sie sich ihr Hobby kosten. Zudem wäscht sie täglich 60 Kilogramm Wäsche, die durch die Pflege anfällt.

Vögel bringen ihr Herz zum Schmelzen

An den Tieren erfreut Karen Bülles sich immer wieder: „Ich sehe draußen die Tiere, wie sie sich vermehren, wie glücklich die sind“, sagt sie im Interview. Hubert Hostenbach vom NABU schätzt die Hilfe von Ehrenamtlichen. Er sieht aber auch noch weiteren Handlungsbedarf: „Vogelrettung ist sicherlich ein Mosaikstein. Aber im Prinzip geht es darum die Lebensgrundlage für Tiere zu verbessern. Das heißt Flächen weniger zu versiegeln auch die Steingärten wieder zurückzuwandeln in lebenswerte Landschaften."