Ein Biss kann tödlich sein!

Giftschlange schlängelt durch Schleswig-Holstein: Jetzt haben Spürhunde angeschlagen

DISPHOLIDUS TYPUS Boomslang (Dispholidus typus) juvenile. Swartberg nature reserve, Western Cape, South Africa, April. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY 1350528 TonyxPhelps
Die Schlange der Art „Dispholidus typus" wird Afrikanische Baumschlange oder Boomslang genannt.
Imago
von Pia Bothe

Der grüne Schrecken von Oeversee!
Wochenlang gab es Vermutungen und Gerüchte, jetzt gibt es Beweise: Eine giftige Afrikanische Baumschlange treibt sich in der Region Schleswig-Flensburg herum. Das bestätigt das Amt Oeversee. Eingefangen werden konnte sie aber noch nicht!

Kinder entdeckten das Tier beim Spielen im Garten

Im April hatten Spaziergänger die Giftschlange erstmals auf einer Hundewiese in der kleinen Gemeinde Oeversee gesichtet. Vor rund fünf Wochen ließ sich die grüne Schlange, auch Boomslang genannt, dann plötzlich in einem Garten blicken! Eine Neunjährige und ihre Freunde entdeckten das Tier beim Spielen, der Vater rief die Polizei. Doch so ein wildes Tier entscheidet nunmal selbst, wann es kommt und geht, beziehungsweise davonschlängelt. Die Frage blieb also: Handelte es sich bei der Schlange wirklich um eine Boomslang?

Vier Spürhunde erschnüffelten die Schlange

Diese Ungewissheit ließ das Amt Oeversee nicht zur Ruhe kommen. Die Mitarbeiter engagierten die private Spürhundeführerin Uta Kielau, die mit ihren vier ausgebildeten Artenspürhunden das Gebiet absuchte – und siehe da! „Die Hunde haben den Geruch in der Landschaft erschnüffelt. Damit ist klar, dass es die Schlange gibt“, erklärt Kielau im Gespräch mit RTL. Zum Training habe eine Häutung derselben Art aus der Schweiz gedient, mit der die Hunde gelernt hätten, die Tierart zu suchen, so die Spürhundeführerin.

Im Video: Familie entdeckt Giftnatter in Spielzeugkiste im Garten

Schlange ist immer noch auf freiem Fuß

Trotzdem bleibt die Unruhe in Oeversee bestehen, denn gefunden werden konnte die Schlange noch nicht. Das läge daran, dass es sich um ein sehr feuchtes und unübersichtliches Gebiet handele, so das Amt. Eine engere Eingrenzung sei selbst mit Hilfe der Spürhunde nicht möglich gewesen. „Der Platz, wo die ist, das ist ein relativ feuchtes Gebiet. Dort gibt es viele Frösche und die Schlangen fressen Frösche. Darum gehen wir davon aus, dass sie sich weiterhin dort aufhält“, erläutert Kielau.

Lese-Tipp: Dreißig Gegengift-Ampullen ins Knochenmark! Brigsby (2) überlebt Klapperschlangen-Biss

„Keiner sollte versuchen, die Schlange zu finden"

Wer jetzt in Panik gerät, für den gibt’s vom Amt Oeversee Entwarnung: „Für die Menschen besteht keine unmittelbare Gefahr, da die nächsten Wohngebäude in deutlicher Entfernung liegen und kein Weg am Gewässer entlang oder in der Nähe vorbei führt“, erklärt das Amt Oeversee in einer Pressemitteilung. Auch die Flächeneigentümer in unmittelbarer Nähe seien informiert. „Keiner sollte versuchen, die Schlange zu finden. Es ist wirklich gefährlich. Die ist giftig. Und, wenn viele Menschen an dem Ort sind, könnten sie die Schlange verscheuchen. Dann wissen wir nicht mehr, wo sie ist“, betont die Spürhundeführerin. Um deutlich zu machen, wie gefährlich die Boomslang wirklich ist, zieht Kielau einen Vergleich mit einer hierzulande heimischen Art heran: „Kreuzottern sind gemessen an dieser Baumschlange harmlos“. Hinzu käme laut Uta Kielau außerdem, dass es in Europa so gut wie kein Schlangenserum gebe. Die weitere Maßnahmen sollen jetzt geprüft werden, damit die grüne Schlange schnellstmöglich und ein für alle Mal erfolgreich eingefangen werden kann.