Pool im PottSaisonstart für „Werksschwimmbad“ auf Zeche Zollverein in Essen

Es ist der außergewöhnlichste Pool im Pott: Das Spaßbad auf Zeche Zollverein in Essen.

Die Beckentemperatur ist mit 18 Grad gar nicht mal so sommerlich. Trotzdem fiel der Saisonstart auf der Kokerei nicht etwa ins Wasser. Bilge Derici ist seit fünf Jahren Stammgast. Die 64-Jährige aus Gelsenkirchen kommt fast jeden Tag mit dem Fahrrad her: „Ich wollte es einfach mal ausprobieren. Und ich muss sagen, ich habe Blut geleckt. Dann bin ich immer wieder gekommen. Und ich finde auch die Mitarbeiter sind sehr nett. Die Aufsicht. Ich verstehe mich mit allen sehr gut und ich bin einfach glücklich hier.

Freibad war ursprünglich ein Kunstobjekt

Die Idee zum Outdoor-Pool hatten 2001 zwei Künstler. Mit dem Becken wollten die beiden den Strukturwandel des Ruhrgebiets sichtbar machen. Jürgen Winter ist der sogenannte Werksschwimmmeister. Seinen Arbeitsplatz findet der Rentner besonders: „Wenn man da runter schaut, sieht man die Koksöfen. Da wurde Kohle eingeführt, um es mal einfach auszudrücken, Kohle eingeführt, sehr hoch erhitzt auf über 1.000 Grad. Dass die Gase sozusagen aus der Kohle rausgegangen sind. Das Gas hat man auch weiterverwendet. Kokerei-Gas gab es in vielen Haushalten, teilweise auch die, wo man mit geheizt hat oder gekocht hat. Und dann ist da Koks entstanden. Nach diesem Erhitzungsprozess, den man eine Stahlindustrie eingesetzt hat. Die wurde dann nach Dortmund, nach Duisburg gebracht, da, wo die Stahlwerke halt waren.

Wasser für einige zu kalt

Der Pool des sogenannten Werksschwimmbads besteht aus zwei Übersee-Containern. Hier zu planschen ist für einige aber keine Option. Denn geheizt wird das Wasser nie. Trotzdem kommt das Becken mit UNESCO-Welterbe Flair gut an.