Thyssenkrupp-Ärger
Erneuter Protest von IG Metall und Betriebsräten
Tausende Beschäftigte des Industriekonzerns Thyssenkrupp haben heute (23.05.) in Essen gegen den Umgang des Thyssenkrupp-Vorstands mit den Arbeitnehmern demonstriert. Anlass war die Sitzung des Aufsichtsrats am gleichen Tag.
Kundgebung vor Konzernzentrale
Die Stahlkocher wollten dem Management um den Vorsitzenden Miguel López zeigen, „wo der Hammer hängt“. Zur Protestkundgebung vor der Unternehmenszentrale hatten die Gewerkschaft IG Metall und die Betriebsräte aufgerufen. Die Arbeitnehmervertreter werfen dem Vorstand um den Vorsitzenden Miguel López unter anderem vor, sie nicht genügend und frühzeitig in wichtige Entscheidungen einbezogen zu haben. Der Vorstand weist das zurück. Der Konflikt schwelt schon seit Monaten.
Stahler fürchten um Jobs
Im Fokus steht aktuell vor allem die Stahlsparte mit 27.000 Beschäftigten. Vor wenigen Wochen hatte Thyssenkrupp einen deutlichen Abbau von Stahl-Erzeugungskapazitäten in Duisburg angekündigt. Er soll mit einem Stellenabbau verbunden sein. Einzelheiten sind noch offen. Außerdem soll die EPCG-Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky 20 Prozent der Stahlsparte übernehmen, später 50 Prozent. Bei der geplanten strategischen Partnerschaft soll es vor allem um Energielieferungen gehen.
Auch Arbeitsminister hält Rede
Bei der Kundgebung sprach unter anderem der zweite Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Kerner, zu den Beschäftigten. Er ist auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Thyssenkrupp AG. NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann ergriff ebenfalls das Wort. Der CDU-Politiker hatte bereits an einer ähnlichen Kundgebung am 30. April in Duisburg teilgenommen. Er appelliert an das Management von Thyssenkrupp: Bei dem geplanten Umbau der Stahlsparte müsse mit der Arbeitnehmerseite zusammengearbeitet werden, so der Minister.