Problemlose Rückgabe von alten Geräten klappt nicht immer
Elektrogesetz sollte Rückgabe erleichtern – nach zwei Jahren kaum angenommen
Der Toaster ist kaputt - aber wohin damit? Viele bringen das alte Gerät auf den Wertstoffhof. Sie könnten es aber auch einfach in den meisten Supermärkten abgeben. Kostenlos. Aber die Wenigsten wissen das. Und so wird das Angebot kaum genutzt. Dabei gibt es das Gesetz schon seit zwei Jahren.
Rücknahmequote weit verfehlt
Nach einer EU-Richtlinie zufolge muss Deutschland 65 Prozent der alten Elektrogeräte sammeln – geschafft wurden laut Statistischem Bundesamt aber nur 32 Prozent. Die Vorgängerregierung hatte deswegen versucht, auch Supermärkte bei der Rücknahme von Elektrogeräten einzubinden. In der Praxis klappt das aber oft nicht. Viele Bürger kennen das Angebot gar nicht und fahren deswegen zum Wertstoffhof oder behalten die kaputten Geräte.
Für diese Unkenntnis macht die Deutsche Umwelthilfe hauptsächlich den Handel verantwortlich. Die Märkte würden nicht ausreichend informieren. Dazu würde die Rückgabe in Stichproben oft auch gar nicht funktionieren. Dabei sieht der Verein die Supermärkte in der Pflicht. „Wenn die Supermärkte mit Elektrogeräten Geld verdienen, sollen sie auch Verantwortung für die Produkte übernehmen, die sie in den Verkehr bringen,“ sagt der Leiter der Abfallwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe, Thomas Fischer.
„Müssen wir halt jetzt mitmachen“
Für den Supermarktinhaber Dirk Steilen vom EDEKA Steilen in Euskirchen bedeutet das Gesetz eine weitere Aufgabe. In seinem Laden informiert er mit einem Zettel über die Möglichkeit der Rückgabe alter Elektrogeräte. Wirklich genutzt werde das Angebot aber nicht. Die dafür vorgesehene Tonne wurde erst einmal geleert, obwohl das Gesetz seit zwei Jahren gilt. Verärgert ist er darüber aber nicht, denn insgesamt bringe die Abfallthematik ein Bürokratieproblem mit sich. „Wir müssen zum Beispiel die Standorte unserer Mülltonnen auf einem Plan einzeichnen und Fotos davon machen. Das gehört nicht unbedingt zu meinem Job, aber jetzt müssen wir es halt mitmachen.“
Das Bundesumweltministerium will wegen der Probleme das Gesetz noch einmal anpassen. Es sollen unter anderem auch größere Geräte ohne Ersatz zurückgegeben werden können. 2026 soll dieses Gesetz in Kraft treten.