Für 49 Euro mit Bus und Bahn durchs LandEin Jahr nach Einführung: Für wen sich das Deutschland-Ticket lohnt

Mit dem Deutschland-Ticket könnt ihr seit einem Jahr den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen – was hat sich seit der Einführung verändert?
Digital, bundesweit gültig und monatlich kündbar: Mit dem Deutschland-Ticket ist der öffentliche Nahverkehr in ganz Deutschland für monatlich 49 Euro nutzbar. Seit der Einführung am 1. März 2023 machen mehr als elf Millionen Menschen von dem Angebot Gebrauch. Welche Regelungen gelten aktuell, und was hat sich der Einführung geändert?
Deutschland-Ticket: Was bisher geschah
Als Nachfolger des 9-Euro-Tickets gibt es seit März 2023 das Deutschland-Ticket. Das Ziel: Die Menschen sollen sich klimafreundlicher fortbewegen – sprich, von Auto und Flugzeug auf Bus und Bahn umsteigen. Diesem Angebot folgen laut Website der Bundesregierung mehr als elf Millionen Menschen.
Preis: 49 Euro im Monat
Gültig: in allen Verkehrsmitteln des öffentlichen Nahverkehrs, z. B. Regional-, S- und U-Bahn, Bus, Straßenbahn (nicht gültig z. B. in IC, ICE oder FlixTrain)
Abonnement: monatlich kündbar zum zehnten jeden Monats, verlängert sich automatisch
Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert.
Die Bilanz nach einem Jahr Deutschland-Ticket
Allerdings profitieren vor allem die Menschen von dem 49-Euro-Ticket, die sowieso schon den öffentlichen Nahverkehr nutzen, so Andreas Knie, Mobilitätsforscher am Wissenschaftszentrum Berlin. Viele Neukunden gebe es nicht – die meisten Menschen bevorzugen noch das Auto. Durch den günstigen Abonnement-Preis fahren laut Andreas Knie jedoch rund ein Viertel der bisherigen Nutzer deutlich mehr Bahn und Bus als zuvor.
Für wen lohnt sich das Deutschland-Ticket?
Die Gründe für den Erwerb des Deutschland-Tickets sind relativ eindeutig: die bundesweite Gültigkeit sowie der Preis im Vergleich zu teuren Abonnements. Zudem hat es noch einen zentralen Vorteil: den Umweltschutz. Besonders Pendler, die täglich mit dem ÖPNV zur Arbeit fahren, profitieren von dem Deutschland-Ticket. Aber auch Touristen, Geschäftsreisende, umweltbewusste Personen oder Menschen, die in einer Großstadt leben, ziehen einen Nutzen aus dem 49-Euro-Ticket.
Wenn ihr auf dem Land lebt, ist das Deutschland-Ticket nicht wirklich lohnenswert für euch. Die Voraussetzung für eine häufige Nutzung ist ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz, was in den ländlicheren Regionen nicht gegeben ist. Auch, wenn ihr überwiegend Fernzüge nutzt, rechnet sich das Deutschland-Ticket nicht.
Das Deutschland-Ticket muss jetzt digital sein
Ein weiteres Ziel des Deutschland-Tickets war, das Ticket-Wesen in Deutschland zu digitalisieren. Das 49-Euro-Ticket ist ein ausschließlich digitales Ticket – es gibt zum Beispiel keine Fahrkarten in Papierform mehr in Bussen. Doch nicht alle Verkehrsverbünde schafften den Übergang von analog zu digital rechtzeitig. Deshalb war übergangsweise noch das Papierticket mit einem QR-Code gültig, um eine bundesweite Kontrolle zu ermöglichen. Seit dem 1. Januar 2024 ist diese Übergangszeit vorbei – es dürfen nun nur noch digitale Tickets verwendet werden.
Deutschland-Ticket: Geänderter Preis für Studierende
Einmal eingeführt ist das Deutschland-Ticket noch längst kein abgeschlossenes Projekt. Der reguläre Preis soll in den nächsten Monaten bei 49 Euro bleiben. Doch eine Personengruppe kann sich seit April 2024 über Änderungen freuen:
Studierende erhalten das Deutschland-Ticket ab dem Sommersemester 2024 zu einem ermäßigten Preis von 29,40 Euro. Allerdings gelingt es nicht jeder Hochschule, die neue Änderung so schnell umzusetzen. Ob und wann genau die einzelnen Universitäten und Fachhochschulen das Semesterticket einführen, hängt von den Verhandlungen zwischen den Verkehrsverbünden mit den Hochschulen ab.
Ein einheitliches, vergünstigtes Ticket für Senioren und Schüler gibt es bislang noch nicht. Verschiedene regionale Verkehrsverbünde bieten solche Tickets an, allerdings unterscheiden sich die Angebote von Bundesland zu Bundesland.
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Deutschland-Ticket zeigt, wo Kapazitäten im ÖPNV fehlen
Eins können wir festhalten: Seit der Einführung des Deutschland-Tickets fahren mehr Menschen mit Bus und Bahn. Doch dadurch sind die Züge und Busse voller und es kommt zu überlasteten Strecken, so ZDF heute. Das Sitzplatzangebot im Regionalverkehr muss ausgeweitet werden und eine Vereinfachung der komplizierten Ticketpreisregelungen, zum Beispiel für Fahrrad- oder Kindermitnahme, ist nötig.
Unser Gamechanger für volle Bahnen und Busse sind Noise-Cancelling-Kopfhörer*. Die Kopfhörer erkennen und reduzieren externe Geräusche, sodass ihr selbst in einem proppevollen Zug den Trubel um euch herum ausblenden könnt.
Seit einem Jahr Deutschland-Ticket: Wie geht es weiter?
Was sich seit der Einführung des Deutschland-Tickets nicht geändert hat, ist der Streit ums Geld. Für die nächsten Jahre gibt es noch keine endgültige Zusage des Bundes, dass der Preis des Deutschland-Tickets bei 49 Euro bleibt, so ZDF heute. Die Preisgarantie gilt nur noch für dieses Jahr – schon ab 2025 könnte es für die Nutzer teurer werden. Bis dahin lohnt es sich jedoch für viele, das 49-Euro-Ticket weiter zu nutzen.
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