Kunden bleiben ausDüsseldorfs letzter Unverpackt-Laden muss schließen

In den vergangenen Jahren mussten mehrere Unverpackt-Geschäfte schließen, weitere kämpfen um ihre Existenz. Nach dem Hype um das Konzept für verpackungsloses Einkaufen sind viele Ladenbesitzer nun mit der Realität konfrontiert. Die Kunden bleiben weg, wie in Düsseldorf.

Sie haben Herzblut in das Geschäft gesteckt

Es war ihr Herzensprojekt - Marcel Clemens und seine Frau Nubia Osorio-Torres machen sich vor sechs Jahren mit einem Unverpackt-Laden selbstständig. Die Idee: eine Auswahl an Lebensmittel plastikfrei zu verkaufen. Doch jetzt macht der Laden dicht: "Natürlich sind wir jetzt traurig, dass wir diese Idee aufgeben müssen, weil wir mit der Überzeugung angetreten sind, Dinge zu verändern."

"Pure Note" eröffnet 2018. Damals läuft der Laden gut. Das Konzept: nachhaltig shoppen und schunkeln. Die Verkaufsfläche dient abends als Bühne: Regelmäßig treten Bands und Comedians auf. Die Familie hat viel Zeit und Energie ins Konzept gesteckt: "Also wir haben hier 7 Tage die Woche gearbeitet. Über viele Jahre, da gab es auch sonntags Dinge zu erledigen. Wir haben teilweise am Wochenende bis in Mitternacht gearbeitet, wenig Urlaub gehabt als Familie."

Wegen der gestiegenen Lebensmittelpreise durch die Inflation und höheren Energiekosten - der Bruch: zu wenig Einnahmen, zu viele Ausgaben. Dem Paar fehlt es an Kundschaft. Die meisten Menschen wollen beim Einkauf sparen.

2022 gab es mehr als 300 registrierte Unverpackt-Läden in Deutschland. Aktuell sind es noch rund 200. Die hohen Preise der Lebensmittel seien aber nur ein Grund für die vielen Schließungen. Marcel Clemens überlegt jetzt den Laden entweder zu verkaufen oder ihn "ganz neu zu verpacken". Mit einem komplett neuen Konzept. Fakt ist aber: ein Unverpackt-Laden wirds wohl nicht mehr.