Bonn

Bepflanzte Kübel in Bonner Außengastronomie werden zum Streitobjekt

Mehrere Gastronomen in Bonn wollen ihre Gäste schützen – vor Verkehrslärm, Abgasen und der örtlichen Drogenszene. Deshalb haben sie ihren Außenbereich mit großen Blumenkübeln abgegrenzt. Das kommt sehr gut an. „Ist eigentlich ziemlich schön, dass das ein bisschen abgetrennt ist, dass man sich so ein bisschen zurückziehen kann von dem ganzen Lärm“, sagt eine Restaurantbesucherin. Eine weitere fügt hinzu: „Auf jeden Fall ein schöneres Ambiente. Man kann sich dann auch wirklich auf die Gespräche mit Freunden konzentrieren.“

Stadt Bonn zeigt kein Verständnis

Die Stadt Bonn hingegen zeigt wenig Begeisterung für die Kübel und hat deren Entfernung angeordnet, obwohl sie bereits seit Jahren dort stehen. Restaurantbetreiber hatten im Jahr 2020, während der Corona-Maßnahmen, erhebliche Summen in ihre Außenbereiche investiert und die Kübel wurden damals genehmigt. Nun befürchten die Gastronomen, dass ohne die Kübel die Gäste ausbleiben könnten. Aydin Kedik, Chef eines türkischen Restaurants, erklärt: „Keiner möchte mit seiner Familie, mit seinen Kindern hier sitzen. Wenn Drogensüchtige und viele Obdachlose an den Tisch kommen, betteln oder teilweise Essen vom Tisch klauen.“

Bußgelder und rechtliche Auseinandersetzungen

Die Stadt Bonn beruft sich auf die Gestaltungs- und Werbesatzung, die einen offenen Charakter der Außengastronomie sicherstellen soll. „Dem widersprechen die Einhausungen und mit Trennwirkung verbundenen oft sehr groß dimensionierten Blumenkübel“, so die Stadt. Bereits im Frühjahr 2023 wurden die ersten Bußgelder in Höhe von 500 Euro verhängt. Trotz laufender rechtlicher Auseinandersetzungen erhielten die Gastronomen eine temporäre Genehmigung für die Wintermonate, doch im April folgten dann weitere Bußgelder von bis zu 1.000 Euro. Kedik, der rund 40 Mitarbeiter beschäftigt, äußert sein Unverständnis: „Wo der Sommer anfing, wo die Außengastronomie wirklich in Betrieb ist, dann verlangt die Stadt auf einmal: alles soll weg. Das verstehen wir nicht.“