Knorpel DocArthrose mit Stammzellen behandeln: Moderne Therapie verspricht hohe Erfolgschancen
Arthrose: Etwa jeder Fünfte in Deutschland leidet darunter. Die Gelenke schmerzen - oft an Knien oder Fingern. Das Problem: Wirklich heilbar ist die Krankheit nicht. Eine Methode eines Arztes aus Bonn verspricht aber Linderung.
Bauch soll Knie helfen
Fahrradfahren geht nur mit Schmerzen und auch lange Strecken kann er nur schwer laufen. Egon Rupperath hat schon seit 2016 Schmerzen in beiden Knien. Er leidet an Arthrose. Seine Knorpel sind beschädigt und so entstehen Schmerzen im Gelenk. Weil die vorige Physiotherapie und das Spritzen von Kortison nichts gebracht haben, ist der 72-Jährige von Bad Münstereifel nach Bonn gefahren. Hier behandelt Dr. Markus Klingenberg mit der Stammzellentherapie. Diese besonderen Zellen können beim Knorpelretten helfen, weil sie durch Botenstoffe entzündungshemmend wirken.
Um aber ins Knie zu gelangen, müssen die Stammzellen erst einmal aus dem Bauch entfernt werden. Das funktioniert „klassisch“ wie bei einer Schönheitsoperation. Der Arzt saugt Fett aus dem Bauch und bearbeitet es dann, unter anderem mit einer Zentrifuge. Die so isolierten Zellen werden dann ins Knie gespritzt.
Schmerz auch im hohen Alter lindern
Dr. Markus Klingenberg ist es wichtig zu betonen, dass er keinen Knorpel wieder aufbauen kann. Nur noch bestehendes Gewebe kann wieder ertüchtigt werden. Auch in sehr hohem Alter mit kaum Restgewebe, kann die Stammzellentherapie dabei helfen, die Schmerzen zu lindern, „aber sicherlich nicht mit dem Erfolg, den wir erzielen können, wenn noch ein Rest Knorpel vorhanden ist,“ so Doktor Klingenberg. Mehrere Studien versprechen eine hohe Erfolgsquote. Die gesetzlichen Krankenkassen bleiben zurückhaltend und zahlen nicht, denn es würden noch langfristige Daten fehlen, so der Verband der gesetzlichen Krankenversicherungen.
Falls die Bonner Behandlung bei Egon Rupperath nicht klappt, erwartet den 72-Jährigen aller Voraussicht nach ein künstliches Kniegelenk. Der gelernte Elektromeister ist aber optimistisch. Die ersten Schritte direkt nach der Behandlung stimmen ihn positiv. Er hofft jetzt darauf, bald wieder ohne Schmerzen Fahrrad zu fahren.