Jeder Schritt schmerzt – seit acht Jahren leidet Egon Rupperrath unter chronischem Gelenkverschleiß in beiden Knien. Physiotherapie und Cortison konnten dem 72-Jährigen nicht helfen. Nun setzt er auf eine neuartige Arthrose-Behandlung in der Praxis von Orthopäde Dr. Markus Klingenberg.
Dr. Markus Klingberg: "Einen kleinen Schaden können wir flicken wie ein Loch im Reifen. Sind die Schäden größer, sind die Schäden ausgedehnter. Bleibt auf der einen Seite die Möglichkeit des Gelenkersatzes oder aber die Behandlung mit körpereigenen regenerativen Zellen."
Bei einer Arthrose wird die schützende Knorpelschicht abgebaut. Ohne diese "Stoßdämpfer" reiben die Knochen aufeinander, was Schmerzen und Schwellungen verursacht. Oft fällt sogar das Bewegen der Gelenke schwer.
Bei der neuen Therapie, werden Stammzellen aus dem eigenen Fettgewebe entnommen, aufbereitet und in die betroffenen Gelenke gespritzt.
Die Zellen wirken entzündungshemmend und sollen so das Fortschreiten der Arthrose verlangsamen und Schmerzen lindern. Dafür wird zum Beispiel Bauchfett abgesaugt, wie bei einer Schönheits-OP. Einen Sixxpack gibts für Rentner Egon Rupperrath trotzdem nicht:
"Für ein Kniegelenk beispielsweise brauche ich etwa 30 Milliliter Fett. Das fällt kaum auf, nahezu gar nicht."
Die Behandlung wird seit wenigen Jahren in Deutschland durchgeführt. Allerdings übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten von 1.800 bis 8.000 Euro bislang nicht. Studien zeigen zwar vielversprechende Ergebnisse, dennoch gibt es auch Alternativen wie Hyaluronsäure, Cortison oder Blutplasma. Diese Spritzen sind oft günstiger. Ob sie helfen, ist von Patient zu Patient verschieden.
Arthrose kann genetisch bedingt sein. Aber auch zu viel - und zu wenig Belastung kann den Gelenken schaden.
"Bestimmte Belastungen, Sportarten und Berufe tragen ein erhöhtes Arthrose Risiko in sich und ein Gelenk, was wir nicht nutzen. Und Sie kennen den Ausspruch Sitzen ist das neue Rauchen, verkümmert gleichermaßen wie ein Gelenk, was wir überbelasten."
Die "Bauchfettspritze für die Gelenke" ist für viele Arthrose-Patienten, wie Egon Rupperrath die letzte Hoffnung auf ein schmerzfreieres Leben und der letzte Schritt vor einer Prothese.