Kamera: Stefan Pape
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Thema: Ausbildung in Deutschland | Kassel/ Madagaskar
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Stein für Stein hat sich O'Neil sein Leben in Kassel aufgebaut. (er verlegt Platten auf dem Weg) Das begann vor acht Jahren.
OT O'Neil John Wilson Rasamoelison | Kanalbauer
"Für mich war total schwieirg erstmal wegen Sprache, weil jeder kennt das, dass die deutsche Sprache nicht so einfach ist. Ich war früher Au Pair mit deutsche Familie und so was und habe ich nicht soviel gesprochen. Es war für mnich ganz schwierig, wir haben uns sogar mit Tablet unterhalten."
O'Neil gefällt es aber in Deutschland. Also hängt er ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Pflege dran. Um auch finanziell Fuß zu fassen, beginnt er eine Ausbildung zum Kanalbauer bei der Baufirma Hermanns AG.
OT ohne INsert
"Das macht Spaß und ist viel mit Hand. Das ist gut."
Seit 2018 bildet die Firma Hermanns AG in Kassel Azubis aus Madagaskar aus.
OT Sandra Schwarz | Personalreferentin
"Wir haben in 2018 eine Initiativbewerbung von einem Kandidaten bekommen, der sich bei uns beworben hat aus Madagaskar und das fanden wir ganz spannend. Wir haben den jungen mann eingeladen und er hat einen wahnsinnig guten Eindruck bei uns im Vorstellungsgespräch hinterlassen.Er hat dann die Ausbildung zum Straßenbauer erfolgreich ablosviert, drei jahre dauert die und dann in seinem Heimatland durch Mundpropaganda Werbung für diesen Ausbildungsberuf bei uns gemacht."
Ein glücklicher Zufall. Denn es kommen nicht genug Bewerbungen rein, um alle Azubi-Stellen zu besetzen. Der Straßenbau ist in Deutschland für viele Nachwuchskräfte kein attraktiver Beruf mehr, sagt Personalreferentin Sandra Schwarz. Arbeiten bei Wind und Wetter will nicht jeder. In Madagaskar hat der JOb ein anderes Ansehen .
OT Sandra Schwarz | Personalreferentin
"Die Azubis aus Madagaskar beispielsweise, für die ist im Heimatland der BEruf Straßenbauer ein sehr anerkannter Beruf und deswegen nehmen die die weite Reise von fast 9000 Kilometern auf sich, um hier iene Ausbildung zu absolvieren."
Insgesamt wurden so schon 17 Azubis aus dem afrikanischen Inselstaat ausgebilidet, 6 seitdem übernommen. Damit die Auszubildenden schnell in ihrer neuen Heimat ankommen, unerstützt die Hermmanns AG schon vor der Einreise.
OT Sandra Schwarz | Personalreferentin
"Wir unterstützen erstmal bei der Einreise, da gehts los bei der BEantragung des Visums in Madagaskar, wo wir vorab schon unterstützen. Dann helfen wir bei der sprachlichen Weiterbildung, wo wir Sprachkurse buchen für die jungen Männer."
Doch damit nicht genug. Auch bei Behördengängen und der Wohnungssuche hilft die Firma. Das erste Mobiliar und die Grundausstattung mit Haushaltswaren spenden die Kollegen. Großartig findet das O'Neil. Denn auch der 33-Jährige kam so an seine erste Wohnung.
OT O'Neil John Wilson Rasamoelison | Kanalbauer
"Die Firma hatte mir geholfen während die Ausbildung, um die Wohnung zu finden. Aber irgendwann muss der kleine Vogel fliegen, deswegen ich bin noch nicht ganz unabhängig, aber ich kann jetzt schon selbst suchen und selbst mieten."
Was O'Neil erreicht hat, wollen auch die neuen Azubis schaffen. Die Ausbildung gefällt ihnen.
OT Eliot | Azubi aus Madagaskar
"Macht Spaß, ich mag die Arbeit und in Deutschland gibt es mehr Erfahrung als in Madagaskar."
OT Julio | Azubi aus Madagaskar
"Ich viele neue Erfahrungen haben und meine Cousin ist auch hier und sagte mir, wie man hier arbeit in Deutschland."
Dem Fachkräftemangel mit Azubis aus dem Ausland gegenzusteuern, ist richtig und wichtig, sagt Arbeitsmarkt-Expertin Christa Larsen von der Uni Frankfurt.
OT Christa Larsen | Arbeitsmarktexpertin"Wir brauchen Zuwanderung auch in Ausbildung. Der Vorteil ist, wenn junge Menschen schon in Deutschland ausgebildet werden, lernen sie den Beruf grunständig von Anfang an, wissen, wie alles hier funktioniert, lernen in diesem Prozess auch gut die deutsche Sprache und wenn sie den Abschluss haben, sind sie gut vorbereitet und können direkt im deutschen Arbeitsmarkt aktiv werden."
O'Neil ist froh, die Ausbildung gemacht zu haben. Doch erfüllt sind seine Wünsche damit noch nicht. Das Ziel des 33-Jährigen ist es, irgendwann als Polier Verantwortung auf der Baustelle zu übernehmen. Die Voraussetzungen dafür hat sich O'Neil mit Hilfe seiner Firma in den vergangenen Jahren hart erarbeitet.