Lost Place Geisterschiff auf Thai-Insel: Spukt es im alten Hotel-Schiff wirklich?
Viele Einheimische trauen sich nicht einmal in die Nähe des alten Hotel-Schiffes. Der Grund? Angeblich gibt es dort tatsächlich Geister. Viele unheimliche Geschichten ranken sich um die Schiff-Ruine. So soll zum Beispiel ein betrunkener russischer Gast vom obersten Stockwerk des Schiffes gefallen und dann gestorben sein. Haben also Morde und Todesfälle zur Schließung des Hotel-Kreuzfahrtschiffes geführt? So viel sei verraten: RTL hat Antworten gesucht und sie auch bekommen! Im Video erfahrt ihr, was hinter den Geister-Gerüchten steckt.
Schlafzimmer, die noch eingerichtet sind, Sessel, die aussehen als hätte sich gestern noch jemand in sie fallen lassen.
„Da steht noch eine komplette Büroeinrichtung. Ich sehe einen Computer, Aktenordner. Steht alles noch da.“
Die Galaxy, ein 105 Zimmer großes Schiff, rottet seit Jahren vor sich hin, und jeder der will, kann dabei zusehen. Aus nächster Nähe…: „Da stehen die Töpfe noch auf der Herdplatte.“ Ein begehbares Stillleben. Mysteriös. Angsteinflößend. Alle, die sich hierher trauen, schießt dieselbe Frage durch den Kopf: „Was ist hier nur passiert?“ „Das muss von heute auf morgen verlassen worden sein.“ deutscher Urlauber: „Die Einheimischen haben Angst davor, viele wollen auch gar nicht hierhinfahren, weil es hier spukt. und es gibt x-Geschichten, was hier angeblich passiert ist.“
OT Deutscher Urlauber „Von Morden bis Selbstmorde, es weiß keiner, was genau passiert ist.“
„Eine Legende besagt, dass ein Betrunkener Russe vom obersten Stockwerk in den Tod gestürzt sei.“
Doch die Wahrheit ist eine andere.
Meine Reise zum Geisterschiff beginnt in Bangkok, der Hauptstadt Thailands. Von hier sind es vier Autostunden bis zum Fähranleger. Denn ich muss übersetzen, auf eine Insel. Koh Chang ist die drittgrößte Thailands. Dort angekommen, ist noch etwa eine Stunde bis ganz zum Süden der Insel. Hier werde ich Quartier beziehen, denn das Geisterschiff, es ist ganz in der Nähe.
Am nächsten Morgen, ich bin kaum wach, da höre ich Stimmen. Es ist Natty, die Rezeptionistin meines Ressorts. Sie kennt das Geisterschiff, wie fast jeder, der auf Koh Chang lebt.
Reporter: „Wie lange braucht man dort hin?“
OT Natty, Hotelangestellte
„Mit dem Auto 5 bis 10 Minuten.“
Reporter: „Macht das Schiff Angst.“
OT Natty „Ja, ein bisschen. Weil es dort keine Menschenseele gibt. Alles ist verlassen.“
Dank Nattys Beschreibung finden wir schnell die Straße, die zum Geisterschiff führt. Es ist nicht mehr als ein verlassener Weg durch einen verwunschenen, dunklen Regenwald. Ich begreife: der Spuk, er hat längst begonnen.
Die kurze Fahrt endet an einem Schlagbaum. Ich soll umgerechnet 3 Euro zahlen. Wie sich herausstellt gehört das das Gelände, auf dem das Schiff liegt, zu einem Urlaubsressort. Der Besitzer will mit dem Eintritt offenbar etwas Geld machen. Was mich ab jetzt erwartet, darauf hat mich das Internet vorbereitet.
Zitate: “Das wirkt wie in einem Horrorfilm “„Der Instagram-Hotspot auf Koh Chang! Auf jeden Fall besuchen!“ / „Alles im Verfall und irgendwie furchterregend.“
Die Anlage wirkt komplett verlassen.
Reporter: „Ich kann es schon sehen, da hinten ist es!“
Das Geisterschiff von Koh Chang, ein Anblick, der für Gänsehaut sorgt. Musik kurz frei.
Aufsager „Ich habe hier gerade Shining-Gefühle. Jack Nicholson.“
Bevor ich die Galaxy genauer unter die Lupe nehme, erkunde ich den Checkin-Bereich des Ressorts. Der befindet sich auf einem Hausboot, das direkt nebenan liegt und genauso vor sich hingammelt.
Aufsager „Das ist die Rezeption. Entschuldigen Sie, haben Sie noch ein Zimmer frei? Ja Schade, auch hier ist niemand.“
Aber dafür ist noch alles so eingerichtet, wie früher. Es hängen sogar noch Fotos an der Wand, und plötzlich wird mir klar: das Geisterschiff, es wurde nicht angespült, sondern ist Teil des Ressorts. Als Hotelschiff. Eine Bewertung eines deutschen Urlaubers liest sich so, als wäre die Anlage 2015 das Paradies auf Erden gewesen:
Zitat: Traumhafte Lage. Feiner Sandstrand. Ein bisschen hochpreisig, aber das ist es wert. Das Zimmer war sauber und ruhig.
Ich durchsuche die Rezeption nach Hinweisen und stolpere tatsächlich über etwas, was mich bei der Rätsellösung weiterbringen könnte.
Aufsager 1 „Hier steht, dass dieser ganze Bereich von Ascom Plus, also irgendeiner Firma gemanagt worden ist. /Aufsager 2 „Jetzt stell ich mir natürlich die Frage: ist diese Firma vielleicht noch aktiv? Und gibt’s da vielleicht Antworten auf meine Fragen?“
Ja, gibt es. Bevor ich dort anrufe, möchte ich das erkunden, wofür ich hergekommen bin. Das Geisterschiff. Ein Schild verbietet das Betreten. NATO-Stacheldraht soll die davon abhalten, die es trotzdem rein versuchen. Um sie vor einem Einsturz zu schützen, frage ich mich? Oder vor Geistern? Die sollen drinnen hausen, meinen einige Einheimische.
Aufsager „Ich selber glaube nicht an Geister, aber diese Kulisse hier, hier der Regenwald, da diese riesige abgewrackte Schiff, das ist schon ein wenig gespenstisch.“
Genauso wie die Stille. Freistehend: Atmo
Auf dem Gelände arbeiten eine Hand voll Angestellte. Reden will keiner. Es scheint, als haben der Besitzer ihnen einen Maulkorb verpasst. Statt Auskünften bekomme ich dann aber etwas, was sich als noch viel spektakulärer herausstellt: aktuelle Videos aus dem INNEREN des Geisterschiffs.
Freistehend Musik
Warum die Galaxy nicht betreten werden darf? Die deutschen Touristen, die ich hier zufällig treffe, haben da ihre ganz eigene Theorie. Wie ich teilen auch sie die Faszination für Lost Places.
OT „…haben sich plötzlich umgebracht.“
Doch das stimmt nicht. Morde und Todesfällen haben nicht zur Schließung geführt, beteuert ein ehemaliger Angestellter, den Rezeptionistin Natty zufällig kennt. Der Mann will nicht erkannt werden, aus Angst vor Konsequenten. Unsere Übersetzerin gibt wieder, was er erzählt.
OT Übersetzerin: „Das Schiff wurde extra für dieses Ressort als Hotelschiff gebaut und von Bangkok hierher geschleppt. Das Problem war, dass es am Ende zu wenig Gäste gab. Es hat kein Geld abgeworfen. Das Schiff ist heute geschlossen, weil man Angst hat, dass Touristen sich verletzen könnten.“
Reporter: „ Ich habe gehört, dass sich Thais nicht in die Nähe des Schiffes trauen, weil dort Geister leben sollen.“
OT Übersetzerin: „Er sagt, dieses Gerücht habe man Youtubern zu verdanken. Sie würden hierherkommen und Videos machen, in dem sie von einem Geisterschiff reden. Das stimmt aber nicht.“
Freistehend: Wählton Telefon
Geister sind nicht am Werk, dass bestätigt bei einem Anruf in Bangkok auch die Betreiberfirma.
OT Übersetzerin „Sie sagen, dass sie schon vor Corona schließen mussten. Weil keine Gäste kamen.“
So schaurig es auch aussieht: das Ende der Galaxy haben also keine unsichtbaren Geister eingeleitet. Der Fluch der Lagune, er hat wirtschaftliche Gründe. Aber die Fantasie klingt manchmal eben spannender als die Wahrheit. Die ganze Anlage steht seit längerem zum Verkauf. Zugreifen wollte bislang niemand.