Vivien muss zum zweiten Mal gegen den Krebs kämpfen. Ärzte sagten der jungen Frau, dass eigene Kinder unmöglich sind. Doch dann erleben Mediziner in der Notaufnahme ein wahres Wunder. Diese unglaubliche Nachricht stellt ihr Leben komplett auf den Kopf.
Vivien ist erst 19 Jahre alt, als sie einen Krampfanfall erleidet. Diagnose: Gehirntumor. Sofort muss die junge Frau operiert werden. Es folgen Chemotherapie und Bestrahlung. Vivien kämpft monatelang. Sie wird überleben, doch der Preis ist hoch. „Ja, sagt mir immer mehr Ärzte. Das ist für mich unmöglich. Ist, Kinder zu kriegen aufgrund von der Chemotherapie“, erklärt sie. Die Chemotherapie zerstört bei vielen Frauen nicht nur den Tumor, sondern auch die Eizellen. Viviens Traum von einer eigenen Familie scheint unerreichbar.
Dieses Wissen belastet sie schwer, besonders als sie ihre große Liebe Damian kennenlernt. „Für mich war das so ein Moment. Ich wollte schon immer Vater werden“, gesteht Damian. Vivien denkt oft: „Wenn ich er wäre, ich wäre gegangen, weil mir persönlich das einfach viel zu viel ist.“ Doch Damian bleibt an ihrer Seite. „Es war für mich so von vornherein klar, dass ich da bis zum Ende mitgehen werde. Und egal wie das dann ausgeht“, versichert er.
Die inzwischen 29-Jährige akzeptiert ihre Kinderlosigkeit. Sie glaubt, krebsfrei zu sein. Doch bei einer Routineuntersuchung finden die Ärzte plötzlich wieder etwas. „Mir wurde der Boden unter den Füßen weggezogen. Ich habe gedacht, Ich habe gedacht, ich sterbe mal wieder“, erinnert sich Vivien. Nach neun Jahren beginnt ihr Kampf gegen den Krebs erneut. Während der Chemotherapie leidet sie unter heftiger Übelkeit und Erbrechen. Doch die Nebenwirkungen fühlen sich diesmal anders an.
„Was ich immer hatte, war so ein Ziehen hier im unteren Rücken“, berichtet Vivien. Sie vermutet Nierenprobleme. Die Schmerzen werden so schlimm, dass sie im Januar ihren Partner bittet, einen Krankenwagen zu rufen. Mit starken Bauchschmerzen kommt sie in die Notaufnahme. Dort machen die Ärzte eine unglaubliche Entdeckung. „Auf einmal kam dann der Arzt rein. Ja, Frau Woelk, kann das denn sein, dass Sie schwanger sind?“, erzählt Vivien. Sie antwortet: „Nee, kann nicht sein, weil ich kann keine Kinder kriegen.“ Doch der Arzt sagt nur: „Ja, Herzlichen Glückwunsch. Sie sind schwanger.“
Vivien kann es kaum glauben. Nur kurz zuvor hat sie noch Chemotabletten genommen. Sie befürchtet das Schlimmste für das Baby. „Ich habe gedacht, da kommt jetzt das total schwerstbehinderte Kind zur Welt und was halt auch nicht lebenswert. Für mich war klar, das Kind ist nicht lebensfähig.“ Doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht. Sie ist bereits im achten Monat! Die Ärzte entscheiden sich sofort für einen Notkaiserschnitt. „Unter einer laufenden Chemotherapie schwanger zu werden. Das war jetzt auch in meiner Karriere das erste Mal, das ich das mitbekommen habe“, sagt ein Arzt.
Um 7.33 Uhr erfährt Vivien von ihrer Schwangerschaft. Nicht einmal zwei Stunden später, um 9.11 Uhr, ist sie zum ersten Mal Mama. „Pure Erleichterung. Ich weiß nicht. Gott sei Dank. Alle Finger sind dran. Alle Zehen. Sie sieht aus, wie ein Baby aussehen soll“, sagt die glückliche Mutter über ihre Tochter Malina. Das ist das „größte Glück in der schlimmsten Zeit“, so Vivien.
Malina wird engmaschiger kontrolliert als andere Babys. Doch die Kinderärztin bestätigt bei der Untersuchung: „Die Entwicklung ist altersentsprechend.“ Malina ist heute neun Monate alt und kerngesund. „Dass sie jetzt so ein unauffälliges Baby ist, sich ganz normal entwickelt, das ist schon sehr, sehr außergewöhnlich“, staunt die Ärztin. Vivien hat den Krebs besiegt – inzwischen zum zweiten Mal. Trotz aller Prognosen ist sie Mutter einer gesunden Tochter geworden. „Man hat mir zehn Jahre lang gesagt, ich kann keine Kinder kriegen und der Lebenswille ist wirklich noch mehr da als vorher schon. Deswegen muss man einfach das Beste draus machen.“