"Wir gehen in den Moment, wo du kurz davor bist, deine erste Zigarette zu rauchen."
Daniela: "Ich mochte das nicht die Zigarette."
Damals ist Daniela Schneider gerade mal 16 Jahre alt. Es ist der Beginn ihrer Sucht. Seit 40 Jahren qualmt sie am Tag rund 20 Zigaretten - ist Kettenraucherin. Doch jetzt soll endlich Schluss sein, denn das viele Rauchen geht nicht spurlos an ihr vorbei.
"Ich merke das beim Husten, der wird schlimmer. Ich merke es auch in der Lunge abends manchmal, dass ich denke jetzt hast du zu viel geraucht."
Nachdem jeder ihrer Versuche mit dem Rauchen aufzuhören gescheitert ist, will die Hannoveranerin mit einer Rauchhypnose die Notbremse ziehen. Ihr Ehemann Klaus hat mit dem Rauchen schon vor 20 Jahren aufgehört, er freut sich, dass auch Daniela jetzt den Schlussstrich ziehen will.
"Haben wir nur Vorteile von, brauchst nicht bei Wind und Wetter draußen stehen, also auch bei -5 Grad hat sie draußen gesessen und das ist ja alles vorbei, denn es ist nur positiv. Dein Husten, ja, das hat genervt in letzter Zeit. Bin gerade kurz am Einschlafen, dann bellt die los."
Mit mulmigem Gefühl geht es für Daniela jetzt endlich los. Vor der Tür der Hypnose-Praxis in Gehrden dann die allerletzte Zigarette. Mit jedem Zug ist sie dem Nichtraucherin-Sein ein Stück näher - und wie ist Aufregung?
Daniela Schneider, Hypnoseklientin: "Hoch."
Reporternachfrage: "Zittern die Hände?"
Daniela Schneider, Hypnoseklientin: "Nein, aber sie ist sehr hoch, ganz bestimmt. Also je länger und je näher das rückt desto aufgeregter werde ich auch."
Bevor Daniela in die eineinhalbstündige Hypnose abtaucht, bespricht Heilpraktikerin Bianca Gutzeit mit ihr das genaue Vorgehen. Letzte offene Fragen werden geklärt, bis es dann für Daniela heißt: Augen zu und durch.
"Deine Aufmerksamkeit richtet sich immer mehr nach Innen, während du einfach da sitzt und es geschehen lässt."
Während einer Hypnose ist der Körper in einem Trancezustand - ein ganz natürliches Phänomen, was immer dann auftritt, wenn wir uns auf etwas ganz besonders konzentrieren: Zum Beispiel ein spannendes Buch lesen oder einen Film schauen, der uns berührt. In diesem Moment blenden wir alles andere um uns herum aus, unsere Reaktionen, Gedanken und Gefühle sind für uns besser zugänglich.
Diesen Moment nutzt Bianca, um sogenannte Suggestionen zu setzen: Zum Beispiel: Zigaretten schmecken mir nicht oder auch: Ich bin eine Nichtraucherin. - Daniela reagiert darauf - vorausgesetzt die Suggestionen stimmen mit ihren Zielen überein.
"Dein Inneres verabschiedet sich jetzt vom Rauchen und diese Zigarette wird ganz von selbst herunterfallen, wenn es soweit ist."
Eine Entscheidung, die Daniela unterbewusst trifft.
"Das Unbewusste kann sich in Muskelbewegungen äußern, zum Beispiel. Man kann auch Fragen stellen über Fingerzeige, dass man ein Jahr und einen kleinen Finger installiert. Und dieses unbewusste Vorgehen machen wir uns zunutze, sodass das Innere wirklich entscheiden kann. Jetzt ist der Moment, wo alles diese Zigarette loslassen kann. Das ist nichts, was man aktiv entscheidet und tut, sondern das passiert einfach."
Schritt für Schritt führt die Heilpraktikerin Daniela durch die Hypnose und dann ist es auch schon geschafft.
Daniela: „Also im Moment denke ich, wenn ich an eine Zigarette denke. Nee, willst du nicht, willst du einfach nicht. Ich hoffe, das hält an, aber so ist das Gefühl gerade.“
Reporterin: „Das heißt, wenn ich dir jetzt eine anbiete?“
Daniela: Puh, kannst du machen.
Reporterin: "Willst du nicht?"
Daniela: „Ne“
Doch die eigentliche Arbeit beginnt erst nach der Hypnose, denn jetzt heißt es Durchhalten. Dafür ist es notwendig, dass 56-Jährige auch in ihrem Alltag neue Strukturen etabliert.
"Wenn man immer vorab seinen Kaffee und Zigarette morgens in der Küche zu sich genommen hat, dann ist es ratsam. Man ändert die gesamte Struktur und trinkt vielleicht diesen Kaffee ab sofort im Wohnzimmer."
Die Rauchhypnose kostet 950 Euro und umfasst auch noch eine zweite Hypnosesitzung zu einem späteren Zeitpunkt. Daniela ist aber jetzt schon optimistisch.
"Jetzt will ich es auch wissen. Jetzt habe ich den ersten Schritt gemacht. Und jetzt möchte ich auch den zweiten machen und dauerhaft aufhören zu rauchen."
Und die ersten Tage klappt das auch ganz gut, wie sie uns in ihrem Videotagebuch erzählt.
"Erster Tag nach der Hypnose, es geht besser als erwartet..."
"Ich bin ganz überrascht, dass es mir so gut geht"
"Ich habe kaum oder gar keinen Hype eigentlich auf Zigaretten, auf Nikotin."
"Das wäre heute das erste Mal mit Wein. Mal gucken, aber ansonsten ist alles gut."
"Zwischendurch denkt man schon an die Zigarette, so ist das jetzt nicht. Aber es ist nicht schlimm."
"Ich bin schon fast eine Woche dabei und ich hoffe es bleibt so wie es ist und ich bin sehr zufrieden."
Und selbst, wenn es in den kommenden Tagen knifflig werden sollte, kann sich Daniela jeder Zeit bei Bianca melden, damit sie weiter tapfer durchhält und so bleibt ihre geliebte Raucherbank erstmal leer.