Ein Herz für Halle. Aber nicht ganz so herzlich isses, wenn es um die Löhne geht. Denn im Schnitt verdienen die Menschen hier im Osten noch immer weniger als im Westen.
"Schade, dass es nach so vielen Jahren noch nicht überall angeglichen ist"
"Ich finde das traurig, dass es immer noch so ist, dass nicht alles gleich ist"
"Wir sind und bleiben wohl der Osten. Obwohl das schon so lange her ist"
Im vergangenen Jahr verdienten Vollzeitbeschäftigte im Westen monatlich durchschnittlich 824 Euro brutto mehr. Heißt: ein Tischler im Westen verdient nicht mehr als 800 Euro mehr als ein Tischler im Osten, sondern es geht um den Durschnitt ALLER Löhne.
Am meisten verdienten die Menschen im Schnitt in Hamburg. Hier gab es 4970 Euro. Am anderen Ende der Skala und damit Schlusslicht war Sachsen-Anhalt mit 3688 Euro.
Dabei unterscheiden sich die Zahlen je nach Branche, bei Erziehung, Unterricht und in der öffentlichen Verwaltung hat der Osten aufgeholt, erreicht nahezu das westliche Gehaltsniveau.
Doch bei Handwerk und Industrie ist die Lücke groß:
Ein Grund die Wirtschaftsstruktur.
Während im Osten der Dienstleistungssektor mit geringen Löhnen vorherrscht, sind die größten Deutschen Unternehmen im Westen angesiedelt. Diese generieren die größte Wertschöpfung, zahlen bessere Löhne.
"Die westdeutschen Unternehmen waren am Anfang ja drei bis viermal so produktiv wie die ostdeutschen Unternehmen . Und ich kann natürlich nur das an Löhnen bezahlen , was sie erwirtschaftet . Das heißt , die Produktivität ist wirklich eine Voraussetzung dafür , dass ich Löhne zahlen kann ."
Aber wie die Lücke endlich schließen? Die Linke fordert einen höheren Mindestlohn.
"Man müsste gegebenenfalls auch noch mal an den Mindestlohn ran , gegebenenfalls auch branchenspezifische Mindestlöhne erhöhen ."
Mehr Gründungen, mehr Start Ups, könnten ebenfalls helfen, die Lohnlücke zu verkleinern.
Bis sie ganz geschlossen ist, schätzen Experten, dauert es noch mindestens 10 Jahre.