FREISTAND
„Tauben wollen leben!“
„Genau wie wir!“
Protest vor der Tür, gestern Abend, bevor das Stadtparlament über das Schicksal Hunderter Tauben entscheidet.
{Dirk Fredl, CDU / Stadtverortneter Limburg}
„Weil wir in Limburg in den letzten Jahren eine Entwicklung haben, die aus Gesundheits- und Hygieneüberlegungen sehr besorgniserregend ist. Die Tauben haben sich sehr stark vermehrt.“
Deren Hinterlassenschaften stören vor allem die Händler.
Voxpops
„Da müssen ja mindestens 40-, 50-mal am Tag raus die Tische saubermachen.“
„Die Türgriffe werden bei uns alles von den Tauben zugeschissen und die Ware an sich halt auch.“
Bis zu 1.000 Tauben soll es bereits in Limburg geben.
Sie gelten damit offiziell als Schädlinge.
Günstig und schnell will die Stadt eine Lösung - das Töten durch einen Experten kostet nur 20.000 Euro und geht fix.
{Berthold Geis / Falkner}
„Die werden fachgerecht betäubt und dann durch Genickbruch, das ist ein ganz schneller Tod, werden die dann eben getötet.“
Und anschließend verbrannt.
Das sei der falsche Weg, sagen Tierschützer:
{Tanya Müller / Stadttaubenprojekt Limburg}
„Wir sind in 2023, kann nicht sein, dass wir Lebewesen töten, nur weil die uns nerven oder weil die stören, das geht nicht.“
Ihre Idee: Betreute Taubenschläge, wie beispielsweise im Hamburger Hauptbahnhof, wo die Vögel Verpflegung bekommen und brüten können.
Helfer tauschen hier Eier durch Attrappen aus, um den Bestand zu regulieren.
Zwei Taubenschläge würden Limburg aber rund 90.000 Euro im Jahr kosten, die Methode wäre zeitaufwändig.
Deshalb die Entscheidung, die Tauben zu töten.
Allerdings soll das das Veterinäramt noch rechtlich prüfen.
Entsetzen bei den Tierschützern, die mit einem Bürgerbegehren gegen die Entscheidung vorgehen wollen.
ENDE