Welchen Lachs nehmen wir denn da? Die Auswahl ist groß. Da ist zum einen der pazifische Lachs. Das ist der sogenannte Wildlachs. Der kommt häufig aus Alaska und hat einen deutlich geringeren Fettgehalt. Sein Fleisch ist daher trockener.
Er hier ist bei uns am beliebtesten: der Zuchtlachs aus dem Atlantik. Meistens kommt er aus riesigen Aquakulturen, beispielsweise in Norwegen. Weil er gefüttert wird, hat er einen hohen Fettanteil. Schmeckt gut, aber …
Britta Schautz, Ernährungsexpertin: "Gerade wenn es um das Tierwohl geht und vielleicht auch um Schadstoffe, da ist der Zuchtlachs, gerade wenn er aus Norwegen kommt, nicht unumstritten. Diese Aquakulturen, das ist Fischhaltung auf engem Raum, mit allen Nebenwirkungen. Fische können Krankheiten bekommen. Es ist sehr eng, auch in diesen Farmen. Da können sich Krankheiten übertragen. Die Antibiotikagabe ist hoch."
Wer hier auf Nummer sicher gehen will, greift zu Bio-Lachs. Auch er kommt aus Aquakulturen. Aber hier haben die Fische mehr Platz. Antibiotika bekommen die Fische nur unter Einhaltung strenger Regeln und die Tiere erhalten nur Bio-Futter.
Neben diesem Bio-Siegel sieht man auf Lachspackungen aus Aquakultur auch oft die Abkürzungen ASC oder GGN. Bei letzteren sind die Anforderungen an die Züchter deutlich geringer sind als die für die Bio-Züchter.
Britta Schautz, Verbraucherzentrale Berlin: „Diese sind schon mal besser, als wenn ich eine Aquakultur habe ohne eine Zertifizierung. Gerade in der Aquakultur habe ich das Risiko, dass ich Krankheiten schnell verbreiten können unter diesen Fischen."
Und noch ein Siegel, speziell für Wildlachs-Liebhaber. Die können sich am MSC-Label orientieren. MSC heißt: Es darf nur in dem Maße gefischt werden, dass das Ökosystem nicht gefährdet ist. Die Kennzeichnung ist aber umstritten …
Britta Schautz/ Verbraucherzentrale Berlin: „Gerade Umweltverbände Kritisieren, dass auch einige Bestände, die zertifiziert sind, doch schon überfischt sind, einfach weil die Kriterien, wann es ein Bestand überfischt, beim MSC als zu niedrig gelten. Etwas strenger? Ist das Siegel Naturland Wildfisch. Das gibt es aber wirklich nur auf sehr wenigen Wildfisch Produkten."
So testen Sie übrigens die Qualität des Fisches. Restaurantbesitzer Vitali Müller klärt auf.
"Gerade beim Lachs müsste das ein durchgehend schöne Farbe sein, keine Flecken, keine Macken. Das ist das Allererste. Das Zweite ist: Egal an welchen Stellen du den Fisch anfasst und fühlst, ob an dickeren Stellen, an dünneren Stellen, das muss immer fest sein. Also eine schöne feste Konsistenz. Drittens ganz simpel ein Geruchstest. Daran erkennst du sofort, ob ein Fisch gute Qualität oder überhaupt frisch ist oder nicht. Das riecht eigentlich nach gar nichts. Also es riecht nicht nach Fisch."
Die einzige Lachssorte, die man ganz ohne Bedenken kaufen kann, ist der Keta-Lachs aus Alaska. Ansonsten fährt man am besten mit dem Bio-Siegel. Aber vielleicht muss es ja auch nicht unbedingt der Lachs aus Alaska sein, wenn wir Scholle und Flunder vor der Tür in der Ostsee haben …