Ein letztes Mal betritt der Angeklagte Sulaiman A. heute Morgen den Gerichtssaal.
Auch die Familie des getöteten Polizisten Rouven Laur ist hier, als Nebenkläger. Ihre Forderung: lebenslange Haft und anschließende Sicherheitsverwahrung für den Täter. Der gibt sich vielleicht auch deshalb bei seiner letzten Anhörung auf einmal reumütig …
Am letzten Prozesstag hat er sich noch bei der Familie des getöteten Polizisten entschuldigt. Er bereut zutiefst, was er getan hat. Die Familie hielt das aber für wenig glaubwürdig, denn er hätte schon sieben Monate Zeit gehabt. So lange ging der Prozess. Sich zu entschuldigen. Aber Suleimana konnte Familie Lauer noch nicht einmal in die Augen schauen.
Bei der Kundgebung einer islamkritischen Bürgerbewegung im Mai 2024 in Mannheim greift Sulaiman A. plötzlich mehrere Menschen mit einem Messer an. Als ein Kamerateam die Infoveranstaltung der Islamkritiker drehte, entstanden die Aufnahmen des Angriffs. Polizist Rouven Laur ist ebenfalls vor Ort, versucht, den Angreifer aufzuhalten. Dabei fügt ihm der 26-jährige Afghane schwerste Kopfverletzungen zu, an denen der 29-jährige Beamte zwei Tage später verstirbt.
Laurs Angehörige, Freunde und Kollegen sind zutiefst bestürzt über das, was passiert ist.
Sulaiman A. soll im März 2013 nach Deutschland gekommen sein. Gilt als „Vorzeigeflüchtling“. Trotzdem wird sein Asylantrag abgelehnt. Er wird lediglich geduldet. Mittlerweile ist sich die Bundesstaatsanwaltschaft sicher: Jahre vor der Tat soll sich Sulaiman A. selbst islamistisch radikalisiert haben.
Seit heute Morgen 9 Uhr ist klar: Das Gericht hat der Forderung der Nebenklage stattgegeben: Sulaiman A. ist zu lebenslanger Haft - also 15 Jahren - verurteilt worden - mit besonderer Schwere der Schuld. Vorzeitige Haftentlassung ausgeschlossen.
Dieses Urteil hilft der Familie von Rouven Laur hoffentlich, den viel zu frühen Tod des jungen Polizisten nun zu verarbeiten.